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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Produktionsgebaeude_am_Bodensee_von_Lanz_Schwager_-_Partner_Architekten_10075986.html

13.10.2025

Wein von der Insel

Produktionsgebäude am Bodensee von Lanz Schwager & Partner Architekten


Die Insel Reichenau, UNESCO-Welterbe und größte im Bodensee, wird seit Jahrhunderten für den Weinanbau genutzt. 1896 gründete man den Winzerverein Reichenau, der bis heute besteht. Im vergangenen Jahr hat dieser nun ein neues Produktionsgebäude erhalten. Das wurde entworfen von Lanz Schwager & Partner Architekten aus dem nahegelegenen Konstanz. Entstanden ist ein ruhiger Bau, der den Charakter des Orts aufnimmt, ohne sich in Szene zu setzen.

Der Winzerverein unterhält verschiedene Standorte auf der rund vier Quadratkilometer großen Insel, die als südlichstes Weinanbaugebiet Deutschlands gilt. Dazu zählt beispielsweise die Kellerei im ehemaligen Kloster Reichenau. Der Neubau liegt hingegen im Südosten als funktionaler Solitär im offenen Gelände, umgeben von Reben, Feldern und Gewächshäusern. Während wir zuletzt über spektakuläre Architekturen für den Wein berichteten, zeigt sich das Haus von Lanz Schwager & Partner im besten Sinne konventionell: eine Halle in Holzbauweise mit klassischem Satteldach, das an beiden Längsseiten übersteht. Die östliche Fassade knickt leicht ein und ist mit verglasten Feldern als Eingang markiert.

Innen folgt der Bau mit einer Bruttogrundfläche von 1.644 Quadratmetern einer klaren Ordnung. Hinter dem Foyer mit Treppenhaus liegen die Hauptbereiche der Multifunktionshalle und der Abfüllstation. Während der Erntezeit können große Tore an den Längsseiten geöffnet werden, um Trauben anzuliefern oder Reste abzutransportieren. Kühlraum, Labor und Lagerflächen ergänzen das Erdgeschoss. Über eine Spindeltreppe und einen Aufzug gelangt man ins Untergeschoss, wo Tank- und Flaschenlager untergebracht sind. Im Obergeschoss schließlich befinden sich Büros, Nasszellen und Aufenthaltsräume.

Der Sockel besteht aus Beton, darüber erhebt sich die Holzkonstruktion aus Stützen, Trägern und Pfetten. Das Dach wurde aus massiven Holzbohlen gefertigt, deren Materialität im Inneren weitgehend sichtbar bleibt. Die vorgefertigten Fassadenelemente sind mit vertikaler Holzlattung verkleidet. Diese variieren ihre Neigungen von Feld zu Feld – ein subtiler Kunstgriff, der der kompakten Kubatur eine feine Bewegung verleiht. (gk)

Fotos: Barbara Schwager


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