Platz 13
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Januar / Februar 2016

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Stadion Freiburg

Stadionentwurf unter Anwendung parametrischer Designmethoden

von Werner Eck

Hochschule:

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Abschluss:

Master

Präsentation:

29.07.2015

Lehrstuhl:

Architektur / Niels Jonkhans

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Da der SC Freiburg die in den letzten Jahren stetig neuen Anforderungen an Stadien im Profifußball immer weniger erfüllen kann, entsteht im Wolfswinkel, im nordwestlichen Teil Freiburgs ein Konzept für eine neue Fußballarena. Durch ein zu kurzes Spielfeld oder auch den Schwierigkeiten der infrastrukturellen Anbindung des jetzigen Stadions wird dies notwendig. Schwerpunkt für den Entwurflichen Prozess war, die Geometrie der Zuschauerschüssel und die des Daches parametrisch zu entwickeln.

Im Entwicklungs- und Konzeptbereich ist dabei die Parametrisierung von großem Vorteil. Dort ist es dem Konstrukteur sehr schnell möglich, ein Konzept zu modifizieren, ohne das zugrunde liegende Modell stets neu aufbauen zu müssen. Im Konkreten Fall hier wurden die Entwurfsparameter an moderne Stadien in ein dreidimensionales parametrisches Modell eingearbeitet. Hierbei können Beispielsweise das Steigungsverhältnis der Tribünen, die "Mundlöcher" oder auch die Anzahl der Ränge eingestellt werden.

Der Entwurf zeichnet sich durch seine ausdrucksvolle Stadiongeometrie aus, welche durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Schwünge der Schüsselkante und dem Dach erzeugt wird. Dadurch ensteht eine besondere Atmosphäre, welche das neue Stadion zu einem neuen Wahrzeichen Freiburgs werden lassen könnte.

Durch das parametrische Entwickeln der Anforderungen an die Stadiongeometrie der Zuschauerschüssel und dem einbringen architektonischer Ideen entstand die jetzige Schüsselform. Durch die parametrisch entwickelte Zuschauerschüssel und der Verschneidung dieser mit dem optimalen Sichtradius, welcher Rund um das Spielfeld geht, wurde die wellenförmige Tribünenoberkante geschaffen. Im Zusammenspiel mit der wellenförmigen Tribünenoberkante, welche 4 Wellen aufweist, wurde die Außenkante des Daches mit 3 Schwüngen entwickelt. Durch den unterschiedlichen Amplitudengang der Wellen nähren sich Dach und Tribüne an oder entfernen sich weit, was zu einer besonderen Atmosphäre im inneren des Stadions führt. Die Dachkonstruktion besticht weiterhin durch den äußeren breiten Druckring, welcher das filigrane Seilnetz im inneren trägt. Dieses Netz wurde als Kabelbinder ausgebildet und wird durch Luftstützen auseinander gedrückt. Der Innere Druckring wurde wieder als Fachwerkträger entwickelt, welcher den Abschluss zum Stadioninnenraum sowie das Gerüst für die Technik bildet. Durch die besondere Spannrichtung der Stahlseile, welche ein Rautenmuster erzeugen, wird ein Kräftegleichgewicht hergestellt, weshalb die Luftstützen im Netz keine weitere Aussteifung benötigen. Im Zwischenraum des oberen Seilnetzes werden Luftkissen eingebracht, welche den Abschluss bilden. Durch diese Maßnahmen entstand ein leichtes und offenes Dach für die Arena. Als Konsequenz daraus entwickelte sich die Tribünen- und Stützunterkonstruktion für die Zuschauerschüssel und des Daches.