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Oktober / November 2010

Technische Universität Berlin

Shared-Space

Aufwertung des Campus-Geländes der University of East London

von Jonas Güldenerg, Fabian Pfitzinger

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Präsentation:

20.07.2010

Lehrstuhl:

adreizehn Entwerfen und Baukonstruktion Prof. Ute Frank

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Städtebau: Städtebaulich orientiert sich der Entwurf von seinen Ausmaßen an der Größe des Hauptgebäudes der Universität. Um die Ausformulierung einer Platzsituation vor dem Gebäude in Richtung Wasser zu erreichen und den Eingang des Sportshops für von der Bahnstation kommende Fußgänger besser sichtbar zu machen, wurde das Gebäude leicht aus der Achse der Universität gerückt. Neben der Strukturierung und Beruhigung der Verkehrssituation (siehe Bewegungsdiagramme) soll der Entwurf, vor allem durch den formalen Brückenschlag über die Bahn auf die bisher als Restfläche angesehene Brache, als Katalysator für den Campus dienen. Die so gemachte formale Vorgabe soll eine mögliche Erweiterung der Uni in Richtung Osten forcieren und vereinfachen (siehe Szenarien). Auch dem nördlich der Schnellstraße gelegenen Wohngebiet soll durch die Platzierung des Entwurfs die Möglichkeit gegeben werden zu Fuß die Promenade am Wasser zu erreichen. Dies gestaltete sich bisher durch die trennenden Elemente Schnellstraße und die Bahnstrecke sehr umständlich. Durch die Brückenfunktion des Gebäudes kann nun auch der direkte Weg ans Wasser, oder auf das östlich liegende Grundstück genommen werden. Software: Der Entwurf wurde einerseits durch physische Modellstudien (Strukturmodell aus Pappe; Massemodelle aus Pappe und Styrodur zur Überprüfung der städtebaulichen Verträglichkeit in den Maßstäben 1:1000, 1:500 und 1:200) geprägt, als auch durch die intensive Arbeit mit virtuell erstellten 3D Modellen und CAD Zeichnungen.

Das Gebäudekonzept wurde aufgrund der durchgeführten Analyse des Gebiets, der baulichen und nutzungstechnischen Struktur der Umgebung der Universität von East London erarbeitet.

Hierbei fiel besonders ins Auge, dass der gesamte Campus der Universität, sowie die Auslegung der umgebenden Infrastruktur fast ausschließlich auf die Erschließung des Gebiets durch den privaten Autoverkehr setzt. Das Studentenwohnheim und das Universitätsgebäude werden durch eine, für Campusverhältnisse, zu stark frequentierte Straße erschlossen und gleichzeitig getrennt, wodurch eine adäquate Vernetzung der einzelnen Gebäude zu Fuß und auch das Flanieren am Wasser nur unzureichend möglich sind.

Aus diesen Beobachtungen heraus ergab sich sowohl der gewählte Standort des Gebäudes, als auch die Auslegung des bereits erarbeiteten Raumprogramms (Sportshop, Fitnessstudio und Parkplätze) mit dem Hauptaugenmerk auf das Thema Parken.

Der Entwurf macht sich zur Aufgabe, die Verkehrssituation auf dem Universitätsgelände zu strukturieren und zu beruhigen und gleichzeitig eine bessere Erschließung und zukünftige Nutzung des Geländes zwischen Schnellstraße und Bahnstrecke zu ermöglichen.

Dies soll vor allem durch die konsequente Entfernung des privaten Autoverkehrs vom Campus erreicht werden. Der Entwurf situiert sich auf einem von drei bereits bestehenden, ebenerdig gelegenen Parkplätzen in direkter Nähe zu Uni und Schnellstraße. Die Einfahrt in das neue Parkhaus, welches als zusätzliche Nutzungen ein Fitnessstudio und einen Sportshop enthält, erfolgt im 1.OG direkt von der erhöhten Schnellstraße aus. Der so gewonnen Platz im Erdgeschoss wurde wiederum der Universität zugeteilt und beherbergt neben den Eingängen zu Shop und Fitnessstudio ebenfalls einen multifunktionalen Raum, der für universitäre Zwecke und Veranstaltungen genutzt werden kann.

Die beiden Nutzungen Sportshop und Fitness wurden zunächst als dem Parken untergeordnete Funktionen behandelt und als gläserne Boxen mit autarkem Erschließungssystem in das Parkhaus eingestellt. Ihre Lage und Ausmaße richten sich, wie das gesamte Gebäude, nach der Einhaltung und Anpassung an das zugrunde liegende, strikte Parkraster von 7,5m auf 5m.  Die durch die Nutzungsanforderungen der Zusatzfunktionen vorgegebenen Raumhöhen wirken sich wiederum auf die Geschosshöhen des Parkhauses aus welche je nach Nutzungsanforderung der entsprechenden Box zwischen 3,8m und 9m liegen. Das Gebäudevolumen ergibt sich also sowohl aus der Nutzung als Parkhaus (bestimmt die Länge und Breite), als auch aus den Zusatzfunktionen (bestimmen die Geschosshöhen). Die Dachfläche des Gebäudes kann sowohl von Besuchern des Shops und des Fitnessstudios, aber vor allem auch von Studenten genutzt werden. Hier befinden sich neben einer Cafeteria diverse Sportplätz, die 24 Stunden am Tag zugänglich sind und autark von den kommerziellen Nutzungen  erschlossen werden können.