Platz 12
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Mai / Juni 2018

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Revitalisierung und Umnutzung der Wolfsgrubermühle Fürth

von Stefanie Fritsch

Hochschule:

Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm

Abschluss:

Master

Präsentation:

13.02.2018

Lehrstuhl:

Prof. Carola Dietrich, Prof. Nadja Letzel

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vectorworks, Adobe Photoshop, Adobe Indesign, Adobe Illustrator

Die Wolfsgrubermühle am Rande der historischen Altstadt von Fürth und das dazugehörige Areal westlich der Pegnitz ist in den letzten Jahren sehr in Vergessenheit geraten. Als eines der ersten und ältesten Gebäuden der Stadt ist die Mühle städtebaulich scheinbar ins Abseits gerückt, steht nun seit mehr als 30 Jahren leer und findet keine neue Nutzung. Gerade in Kultur, Bildung und in der Freizeit besteht ein großes Potenzial, die bisher ungenutzte Mühle neu zu beleben, der Bevölkerung zugänglich zu machen und zusätzlich besser in das alte Stadtgefüge einzubinden.

Das Hauptgebäude der Mühle ist ein hoher charaktervoller Rohbacksteinbau, dreifach höhengestaffelt mit Flachdächern bzw. einem Walmdach auf dem höchsten Gebäudeteil aus Kupferblech. Im höchsten Teil des Baudenkmals befand sich der frühere Korn- und Getreidespeicher, welcher dem Gebäude durch die in der Fassade erkennbaren ‚Teller‘, den Ankern das typischen Erscheinungsbild gibt.
 
Das Gebäude soll seine charakteristische Erscheinung als dreigeteilter, gestaffelter Baukörper behalten. Das schwächste Element des Bestands, das Dach, wird ersetzt durch eine höhere Aufstockung. Der ‚Turm‘ wird somit hervorgehoben und stärkt die Authentizität der Mühle.

Die innere Struktur einer Konstruktion von Stahlstützen und -trägern soll als Basis für Neues erhalten werden. Eine an Stelle des ehemaligen Silos fehlende Struktur wird ergänzt. Dadurch entsteht eine Art Regal, welches mit neuen Volumenkörpern gefüllt werden kann. Um die bereits vorhandenen hohen, freien Lufträume zu erhalten, sind die eingefügten Räume zirkulierend nach oben hin angeordnet. So entsteht ein freies Gefüge von offenen und geschlossenen Räumen und Sichtbezüge zueinander. Die Boxen werden im freiem Raum nach oben hin fortgesetzt und enden in einem ‚Lichtkörper‘ - dem neuen Kopf des Gebäudes.
Die geschlossenen Räume mit Größen von 30-60 qm werden zu Laboren, die Mühle also zu einem FabLab. Hier kann experimentiert, geforscht, gelernt und handwerklich gearbeitet werden. Labore als Orte für kreative Ideen, um Wissen zu bündeln und Neues zu entwickeln.

Die strukturelle Trennung in drei Gebäudeteile soll vor allem im Erdgeschoss aufgebrochen werden. Hier soll nicht nur ein Foyer und ein Cafe‘ mit angrenzendem Biergarten entstehen, sondern auch eine Zweigstelle der Bücherei Fürth. Somit steht das Erdgeschoss der Öffentlichkeit zur Verfügung.
Der neue Lichtkörper im obersten Geschoss soll als Ort für Ausstellungen,  sowohl für örtlich ansässige Künstler, als auch den Nutzern des Gebäudes, als Galerie zur Verfügung stehen.

Zur verbesserten Tageslichtversorgung werden im Raster der Bestandsfassade zusätzliche Öffnungen geschaffen. Hierbei werden auch an gezielt gesetzten Punkten vier Fenster zu einem zusammengefasst.

Die Bestandserschließung wird versetzt und somit umorganisiert. Ab dem ersten Obergeschoss wird diese als Außentreppe nach oben geführt. Ergänzend hierzu gibt es zwei Treppenkerne im östlichen Teil  des Gebäudes.