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November / Dezember 2017

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

Nachverdichten in Eigeninitiative

Revitalisierung des Palácio des Lumiares in Lissabon

von Julian Klein

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

Abschluss:

Master

Präsentation:

21.07.2017

Lehrstuhl:

Prof. Oliver Fritz

Rubrik:

Wohnbauten

Software:

ArchiCAD, Rhino, Grasshopper, Adobe CS, 123D Make

Ort
 
Die Ruine des „Palácio dos Condes des Lumiares” befindet sich in Lissabon, der Hauptstadt Portugals, im Stadtteil Bairro Alto in der Straße São Pedro de Alcântara Nummer 27-37. Die Stadtpaläste in dieser Straße zeugen vom Reichtum, den der Seehandel mit Indien und Brasilien einbrachte. Der Stadtteil Bairro Alto (dt. „Oberstadt“) wurde im 16. Jh angelegt, als reiche Bürger die mittelalterliche Alfama verließen und sich auf dem Hügel in Bairro Alto niederließen.
 
 
Herausforderungen
 
Große Mengen an Menschen wohnen in den Vororten Lissabons – in Großwohnanlagen und Einfamilienhaussiedlungen, die sich über die Peripherie ausbreiten. In der Stadt Lissabon leben nur 550 000 Menschen, während der Großraum Lissabons fast drei Millionen Bewohner zählt. Viele pendeln täglich zur Arbeit in die Stadt – wo die Mieten dreimal höher sind. Die Mieten in Lissabon gehören zu den höchsten in Europa.
Aber das große Paradoxon – und zugleich eine große Chance – ist: Leerstehende und baufällige Häuser sind in Lissabon allgegenwärtig.
Im Jahr 2009 standen 2812 Gebäude teilweise und 1877 vollständig leer. Bei 60.000 Gebäuden sind das insgesamt ca. 8%.
 
Wie geht man verantwortungsbewusst mit diesem Bestand um? Wie können innovative städtische Alternativen zum vorstädtischen Wohnen aussehen? Können eventuell Baugruppenprojekte, anstatt des Baus kitschiger Luxushotels, die Stadtentwicklung qualitätvoller machen?
 
 
Entwurf
 
Der Entwurf schlägt als soziale Lösung einen genossenschaftlichen Wohnungsbau vor – mit Café und Gewerbeeinheiten im EG und vielen gemeinschaftlich genutzten (Frei-)flächen.
 
Der Neubau schiebt sich mit Distanz in die alte Fassade des ehemaligen Palasts. Die Balkonstruktur bildet den Kontakt zum Bestand und übernimmt die statische Verankerung der Fassade.
 
Das Gebäude soll sich auch zukünftigen Wandlungen in der Nutzung anpassen können, um eine lange Nutzungsdauer und Wertstabilität zu ermöglichen. Es besteht aus dem einem „Versorungs-U”, das sich Bewohner nach Wunsch einrichten und aus einem umliegenden stützenfreien Raum, der sich sich flexibel in Wohnungen unterteilen lässt.