Platz 3
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November / Dezember 2015

Fachhochschule Düsseldorf

N.OSM

Natur Observatorium & Sportcenter Monsanto

von Jan Ribbers

Hochschule:

Fachhochschule Düsseldorf

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

09.07.2015

Lehrstuhl:

Prof. Anton Markus Pasing

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

Adobe CS, Archicad

Ein massiver Betonblock erhebt sich aus dem dichten Kiefernwald des Monsanto Parks. Lediglich der Obere Teil ist der portugisischen Sonne ausgesetzt, der Rest des monolitischem Bauwerks versinkt in der schattigen, dunklen Masse der Bäume. Hier oben, am höchsten Punkt des Parks, jenseits der hektischen Hauptstadt, der Hitze und der Touristenmassen, ist es ruhig. Die stillen Panorama-aussichten auf die Stadt, den Tejo und den Christo Rei sind durch die Dichte der Baumstämme nur zu erahnen. Wer sich hier hoch begibt sehnt sich nach einer Auszeit, nach einem Kontrast zu dem nur 3 km entfernten pulsierendem Zentrum Portugals. Für die Einen, die sich der Schönheit und der Ruhe der umliegenden Natur bewusst sind und einen Platz suchen, der diese Gefühle einfängt, eine Art Tempel. Für die Anderen eine Maschine, die den Blick eingrenzt, die Sinne konzentriert und wegführt von den immer gleichen Panoramafotos der Aussichtsplattformen.

220m über dem Meeresspiegel angekommen sucht man nach dem typischen, perfekten Punkt zum schiessen des Fotos. Stadtdessen bemerkt man die schleierhaften umrisse eines großen Betonblocks der inmitten des Waldes steht. Ein schmaler Weg, fast nur ein Trampelpfad, führt durch das Dickicht der Baumstämme auf die kleine Öffnung, die den Weg ins Innere des Gebäudes offenbart. Im Inneren überwiegt Dunkelheit. Ein Wasserbecken wirft diffuse spiegelungen der sonnenstrahlen, die durch eine kleine Öffnung in der Aussenwand ins Becken treffen, an die Wände und die Decke des Eingangsbereiches. Oberhalb des Beckens öffnet sich ein alle Stockwerke überspannendes Atrium und gibt den Blick auf den Himmel frei. Stück für Stück arbeitet man sich über das sich immer wieder die Richtung ändernde Treppen- und Flurnetz nach oben und wird durch gezielte Öffnungen an die Außenwelt erinnert. Man merkt immer stärker, wie sich die Bäume, die man eingerahmt durch die unterschiedlichen Fenster wahrnimmt, allmählig lichten und Die Stämme heller werden. Ganz Oben angekommen, endlich den ganzen Park vor Augen, traut man sich kaum noch die Kamera in die Hand zu nehmen um das Ganze in einem Foto festzuhalten. Man wird sich bewusst, dass man nicht hier her gekommen ist um das schönste Foto der Portugalreise zu schießen, sondern um sich bewusst zu werden was für eine anderen Welt sich mitten in der Stadt befinden kann.