Platz 19
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Januar / Februar 2019

HafenCity Universität Hamburg

Museum am Capo d'Orso

von Martin Tikvic

Hochschule:

HafenCity Universität Hamburg

Abschluss:

Master

Lehrstuhl:

Prof. Gesine Weinmiller

Rubrik:

Kulturbauten

Der Entwurf ist in der Nähe der kleinen Hafenstadt Palau in Nordsardinien lokalisiert. Das zu beplanende Areal, bestehend aus der ehemaligen Militärfestung am Berg ‚Capo d’Orso‘ und den dazugehörigen Bauten in der näheren Umgebung, lockt mit atemberaubender Landschaft und Blick auf das Meer.

Die umliegenden Bauten, die eher Ruinen sind, sind  lediglich Stationen auf dem Weg des Besuchers zur eigentlichen Attraktion, der Festung. Die Festung bildet auf der Spitze des Berges den Ort, der am attraktivsten ist aus Sicht potentieller Museumsbesucher. Aus diesem Grund orientiert sich der Entwurf an der Festung und knüpft baulich unmittelbar an diese an.

Bewusst wurde kein Solitär auf dem benachbarten Hügel geplant, der den Besucher zwingt sich für den einen oder den anderen Weg zu entscheiden. Hauptattraktion soll weiterhin die Festung selbst sein. Es ist nicht die Absicht eine Konkurrenz zwischen alter und neuer Architektur entstehen zu lassen. Die neue Architektur platziert sich an den Bestand und respektiert die alte.

Die umliegenden Gebäude außerhalb der Festungsmauer können Stationen bilden für den gesamten Museumskontext, in denen Nutzungen wie Restaurant und Hotel unterkommen können. Dafür wäre ein Eingriff notwendig, der allerdings eher die vorhandene Substanz verwendet und ‚repariert‘, um möglichst einen originalgetreuen Eindruck der früheren Nutzungen zu vermitteln.

Die Räume der Festung selbst haben auch Reparaturen nötig, doch gleichzeitig auch so schon beinahe musealen Charakter mit schönen geschwungenen Decken und ansprechenden Raumabfolgen, doch die Größe der Räume fällt als sehr klein aus, gerade in Anbetracht der Absicht Exponate auszustellen für ein Museum für Militär und Navigation. Die neue Bebauung soll dem Bestand in dieser Hinsicht aushelfen. Insgesamt drei riegelförmige Körper bilden den Entwurf, die jeweils orthogonal zueinander ausgerichtet sind und sich durch die Lage am Berg terrassenartig in Stufen entwickeln. Dadurch können mehrgeschossige Räume entstehen, die von außen nicht als solche wahrnehmbar sind.

Der unterste Riegel beinhaltet größere Ausstellungsräume die in einem Rundgang ausgebildet sind und zu dem dreigeschossigen Gedenkraum führen. Der Gedenkraum ist ein Ort der Ruhe, um gefallenden Soldaten zu gedenken. Der Weg durch das Museum führt über eine Treppe schließlich in den nächsthöheren Riegel, der einen direkten Übergang bildet zu dem unteren Geschoss der bestehenden Festung. Ganz oben setzt sich der letzte Riegel auf den Bestand an die Stelle die zur Zeit lediglich mit Steinen und Erde aufgefüllt ist. die Dächer der neuen Bebauung bilden Terrassen, die für den Museumsbesucher begehbar sind und Aussichtsplatformen bilden.

Der Bestand soll seinen Charakter behalten, der Besucher soll einen möglichst authentischen Eindruck haben von dem Ort wie er war. Es muss nur etwas aufgeräumt und repariert werden und zuletzt schmiegt sich ein zurücknehmender Neubau an, der sich in den Kontext einfügt.