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März / April 2019

Jade Hochschule Oldenburg

Moorhusen AnnerSiet

Erweiterung des Moormuseums in Moordorf

von Liska Hinrichs

Hochschule:

Jade Hochschule Oldenburg

Abschluss:

Master

Präsentation:

14.01.2019

Lehrstuhl:

Prof. Dipl.-Ing. Peter Fank

Rubrik:

Freizeit- und Sportbauten

Software:

Revit, Photoshop, Indesign

AUFGABE
Das Moormuseum ist ein Freilandmuseum in Moordorf in Ostfriesland. Es zeigt die Entwicklungsgeschichte der Moorkolonie und die Arbeits- und Lebensweisen der Siedler. Es gibt zwei Bauernhäuser mit Ausstellungsräumen und ein Freigelände mit den nachgebauten reetgedeckten Lehmhäusern in der Moorlandschaft.

Da das Museum stärker frequentiert wird, ist eine Erweiterung geplant: Es sollen ein Besucherzentrum und Übernachtungsmöglichkeiten auf dem südwestlich angrenzenden Grundstück auf der anderen Kanalseite entstehen.


KONZEPT
Mein Entwurf nimmt die Geschichte einer typischen ostfriesischen Moorkolonie auf. Die ersten Kolonien entstanden dort im Mittelalter. Der moorige Untergrund gab ein Muster vor, nachdem alle Besiedlungen erfolgten: Die Häuser wurden als Straßendorf entlang eines Verkehrsweges errichtet. Gräben wurden parallel zueinander in die Moore gelegt, um den Boden zu entwässern und Torf abzubauen.

Grundidee für den Entwurf ist eine Achse, die als Hauptverkehrsweg dient. Vom neuen Eingang der Bestandsgebäude wird eine Achse auf das Erweiterungsgrundstück gezogen. Wie in den typischen Moorkolonien reihen sich alle Gebäude entlang dieses Weges auf. Das Hauptgebäude wird auf dem vorderen Teil des Grundstückes angeordnet. Im hinteren Bereich beginnt das Feriendorf mit 13 Übernachtungshütten und einem kleinen Marktplatz mit einem Gemeinschaftshaus. Ein Aussichtsturm als Abschluss der Achse bietet einen Überblick über das neue Straßendorf.


ENTWURF
Alle Besucher werden auf die Hauptachse zum Eingang des Hauptgebäudes geleitet. Der Eingangsbereich übernimmt die Funktion einer traditionellen Diele und dient als Verteiler. Ein funktionaler Riegel bespielt die offenen und flexibel nutzbaren Flächen für die Ausstellungen und die Gastronomie. Zudem gibt es Flächen für Schulungsräume und eine Lehrwerkstatt. An den Giebelseiten ist das Gebäude großzügig verglast, um Bezug zu den Bestandsgebäuden auf der anderen Kanalseite herzustellen bzw. ein Ausblick auf das Feriendorf zu ermöglichen. Dieses reiht sich entlang der Achse auf. Es sind zwei Häuser-Typologien für die Übernachtungshütten entwickelt, die sich an den ehemaligen Behausungen der Moorkolonisten orientieren. Während der funktionale Bereich verschlossen ist, öffnen sich die Aufenthaltsräume und haben Zugang zu einer Terrasse. Die Gebäude unterscheiden sich in ihrer Größe und Ausrichtung. Durch Vor- und Rücksprünge entsteht ein Straßenraum, der an einer Stelle aufgeweitet wird. Hier befindet sich ein Marktplatz mit dem Gemeinschaftshaus.


MATERIAL
Die tragenden Strukturen sind in einer Holzrahmenbauweise konstruiert. Die Satteldächer werden als Sparrendächer ausgeführt. Die Übernachtungshütten erhalten eine Wand- und Dachfassade aus horizontalen, geflammten Holzlamellen. Die öffentlich genutzten Gebäude haben die gleiche Wandfassade und eine Dacheindeckung aus Reet, welches an einigen Stellen an der Wand heruntergezogen wird.