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September / Oktober 2020

Bauhaus-Universität Weimar

Modularer Schulbau

Vierzügige Grundschulen für Berlin

von Katja Gellenthin, Diep-Dan Tran

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Master

Präsentation:

05.02.2020

Lehrstuhl:

Entwerfen und Raumgestaltung

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Archicad, Vectorworks, Lumion, Photoshop

Als Reaktion auf den hohen Entwicklungsdruck in Berlin sollen modulare vierzügige Grundschulen an mehreren Standorten errichtet werden. Dabei soll ihnen ein System zugrunde liegen, mit dem qualitative Lehrräume mit geringem Mehraufwand generiert werden können.


Cluster / Der modulare Basisbaukörper der Grundschule umfasst das Raumprogramm eines Clusters. Im Zentrum dessen befindet sich als Begegnungs- und Kommunikationsfläche das Z-förmige Forum. An den Enden lässt es sich durch Gemeinschaftsräume erweitern. Die hohe Transparenz ermöglicht eine pädagogische Flexibilität beim Wechsel der Lernformen und schafft räumliche Synergien. Die Stammgruppenräume und sonstige geforderte Räume gruppieren sich um das Forum.


Compartment / Dem Teambereich gegenüber liegt am anderen Ende des Clusters die Nebenraumzone. Zwischen zwei Compartments vermittelt an dieser Stelle im Erdgeschoss das Foyer mit dem zentralen Treppenhaus als Scharnier. Die Compartments können dabei in Reihe geschaltet oder aber um die Ecke geführt werden.


Städtebau / Ein flexibel nutzbares Raumkonzept lässt sich gleichermaßen auf den Außenraum übertragen. Die zueinander versetzte Positionierung der Baukörper ermöglicht das Aufspannen qualitativer Außenräume. Die markanten Versprünge tragen auch zu einer eindeutigen Eingangssituation mit einem geschützten Außenraum bei. Auch im rückwärtigen Bereich wird ein geschützter Außenraum aufgespannt. Das Podest erweitert den Innenraum nach außen und trägt zur Steigerung der Aufenthaltsqualität bei.


Erschließung / Im Erdgeschoss, in dem die das Cluster übergreifenden Nutzungen untergebracht sind, bewegen sich die Schüler in der Horizontale. Teil der Haupterschließung, welche sich als großzügiger Korridor äußert, sind links und rechts wiederkehrende Gemeinschaftsräume. Durch die ermöglichten Ein- und Ausblicke erschließt sich den Schülern die Orientierung im Schulgebäude. Ferner dienen diese Außenbezüge der Belichtung und Belüftung. Dieses räumliche Kontinuum mündet einerseits in der Mensa und andererseits in der angegliederten Dreifachsporthalle. Der Entwicklung des Lernraumes zum Lebensraum und dem Konzept des Clusters als „Lernhaus“ folgend gibt es separate Aufgänge in die verschiedenen Clustern und so wird innerhalb derer eine privatere Atmosphäre erzeugt.


Konstruktion & Materialität / Die modulare Grundschule ist als Holzständerbau konzipiert. Auf den Stützen liegen waagrechte Riegel auf, die zur Lastabtragung dienen. Mit der aufliegenden Holz-Beton-Verbunddecke wird zur Verbesserung der Tragfähigkeit sowie des Schallschutzes beigetragen. Letzterer wird ebenfalls durch die innenraumseitige Verwendung von Akustikdecken unterstützt. Das Strukturraster drückt sich nach außen ab und erzeugt eine bildhafte Modularität. Die grüne Farbgebung der Holzfassade schafft eine identitätsstiftende Eigenständigkeit und dennoch ist die modulare Schule imstande, sich durch variable Konfigurationen und Höhen in einen städtischen Kontext einzubetten.