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Juli / August 2022

Technische Universität Darmstadt

Metamorphosis +

Wandel im Wedding

von Jonas Hartwig

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Abschluss:

Master

Präsentation:

27.07.2021

Lehrstuhl:

Entwerfen und Wohnungsbau

Software:

ArchiCad, Photoshop

Der Entwurf Metamorphosis+ beschäftigt sich mit der Umwandlung eines bestehenden Kaufhauses in eine Wohnagora. Durch die Wohnagora soll ein Ort geschaffen werden, der identitätsstiftend ist und Verantwortung für das Quartier übernimmt. Durch die Transformation in ein multifunktionales Wohngebäude werden gleichzeitig neue Synergien zwischen Wohnen, Arbeiten und sozialer und kultureller Produktion geschaffen und Ressourcen durch den Teilerhalt des Kaufhauses geschont. Zudem verändern sich klassische Wohnformen in neues gemeinschaftlicheres und öffentlicheres Wohnen. Das Kaufhaus als Ort des Konsums bleibt in seiner gebauten Struktur erhalten und verwandelt sich dabei im Zentrum des Weddings zu einer neuen Anlaufstelle für alle Bewohnerstrukturen des Viertels, wodurch die Partizipation der Bürger durch die neuen Syngerien angeregt werden soll.

Das Gebäude befindet sich in exponierter Lage am Leopoldplatz im Berliner Stadtteil Wedding. Die Grundstruktur des Gebäudes wird erhalten und durch drei Volumen ergänzt. An der prominenten Ecke Richtung Leopoldplatz wird die Bestandsstruktur mit einem Hochpunkt überbaut. Dieser bildet einen Gegenspieler zu dem Hochhaus des Rathauses sowie der Kirche am Leopoldplatz und markiert gleichzeitig die neue Anlaufstelle im Quartier. Zusätzlich wird das Gebäude um einen Wohnriegel, der die Müllerstraße flankiert, und einen weiteren gegenüberliegenden Riegel mit Sonderfunktionen erweitert.
Im Mittelpunkt des Entwurfes steht die Markthalle, welche sich im Untergeschoss zwischen den beiden Riegeln befindet. In den Lufträumen über der Markthalle wird das Tragwerk des Kaufhauses freigelegt und durch eine filigrane Stahlkonstruktion ergänzt. Diese dient in den Obergeschossen als Erschließung und schafft gleichzeitig über frei bespielbare Gemeinschaftsflächen Verbindungen zwischen den beiden Riegeln. Die Haupterschließung des Gebäudes erfolgt über die Haupteingänge an den Seiten des Turms.
Im Erdgeschoss gelangt man über eine große Rampe, sowie Treppen mit Sitzstufen in die überhöhte Markthalle. Von dort gibt es eine direkte Verbindung zur U-Bahn. Im Erdgeschoss wird der Luftraum der Markthalle von Werk- und Verkaufsstätten umgeben. Im Sockel des Turms befinden sich über drei Geschosse verteilt neben einem Cafe, öffentliche Informationsräume und Seminarräume die als Anlaufstelle dienen und zur Beteilung im Quartier anregen. Im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich im Wohnriegel Nucleus-Wohnungen, die über Gemeinschaftsflächen auf der Stahlkonstruktion mit dem gegenüberliegenden Riegel verbunden sind. In diesem findet man verschiedene öffentliche soziale und kulturelle Funktionen. Über die Erschließungskerne in den Riegeln, sowie die Rotunde gelangt man auf die Terrasse im 3. Obergeschoss. Zwischen den beiden Riegeln befindet sich ein begrünter Park, der zum Verweilen einlädt und eine Verbindung zwischen Wohnen und öffentlichen Nutzungen herstellt.
Text von Jonas Hartwig.