Platz 10
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Juli / August 2018

Bauhaus-Universität Weimar

Märchenbibliothek und Museum

Erweiterung des Parco di Pinocchio in Collodi, Italien

von Mona Volkmann

Hochschule:

Bauhaus-Universität Weimar

Abschluss:

Master

Präsentation:

06.04.2018

Lehrstuhl:

Professur Bauformenlehre / Prof. Dipl.-Ing. Dipl.-Des. Bernd Rudolf

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

ArchiCAD, Photoshop

STÄDTEBAU
Collodi und die unmittelbare Umgebung bieten eine malerische Landschaft sowie eine Bebauungsstruktur, die geprägt ist durch mittelalterliche sowie barocke Einflüsse. Die neue Bibliothek mit Ausstellung soll sich in die gebaute Umgebung einfügen und sich der fragmentarischen Struktur anpassen. Mit dem Bestandsgebäude der alten Papierfabrik bildet es eine Einheit, indem es sowohl funktional als auch gestalterisch einbezogen wird. Weitere entwurfsprägende Aspekte sind die Teilung des Grundstückes durch den Fluss in Ost und West und die Nähe zum Pinocchio-Park im Nordwesten.
 
FUNKTIONEN
Das Raumprogramm wurden gesplittet und auf mehrere Baukörper verteilt. Als verbindendes Element dient das Untergeschoss, welches ebenso das Bestandsgebäude anbindet. Es bildet eine Achse, die über dem Fluss das Café trägt und gleichzeitig als Brücke dient. Auf der Westseite des Flusses wurde aufgrund der Nähe zum Themenpark der Ort für die Rezeption und die Bibliothek gewählt. Die Räumlichkeiten der Bibliothek gliedern sich in einen herkömmlichen Bibliotheksbereich, in ein Verwaltungs- und Archivgebäude und eine Spielbibliothek. Auf der Westseite schließen sich im Untergeschoss Media Space, Auditorium und in den oberen Geschossen die Ausstellungsräume an.
 
SPIELBIBLIOTHEK
Unter Einbezug der Inspiration des Märchens ‚Pinocchio‘ wurden kindgerechte Räume mit einem roten Möbel-Band geschaffen, die die Fantasie anregen, zum Lesen begeistern, Raum für Rückzug und für Kommunikation geben und die individuelle Entwicklung fördern sollen. Gerade im Hinblick auf das Thema „Architektur für Kinder“ ist das Ziel, eine multisensuell erfahrbare Architektur zu schaffen. Dies soll durch den Einsatz natürlicher Materialien innerhalb eines bestimmten, sich am Bestand orientierenden, Farbspektrums erreicht werden.
 
AUSSTELLUNG
Es wurde besonderer Wert darauf gelegt, verschiedene Räume im Bezug auf Größe, Raumhöhe und Belichtung zu kreieren um für jede Art von Ausstellungsobjekt den geeigneten Raum anbieten zu können.
Während im Gebäude der alten Papierfabrik eine Ausstellung zum Thema Papierherstellung und Buchdruck Platz finden könnte, sollen in den Neubauten die gesammelten Werke der Collodi Foundation ausgestellt werden.
 
GESTALTUNG
Maßgeblich für die Gestaltung der Neubauten ist der Einfluss des Fabrikgebäudes, welches im Sockelbereich aus verputztem Naturstein und im Obergeschoss aus einem roten Klinker besteht. So wird die Teilung der Volumen in einen Sockel (Erd- und 1. Obergeschoss) und oberen Bereich (2. Obergeschoss) übernommen. In der Materialität wird sich in moderner Architektursprache dem Bestand angenähert, indem auf einen Stampfbeton und einen roten Ziegel zurückgegriffen wird. Große stehende Fensterformate ziehen optisch die unteren beiden Geschosse zusammen, im 2. Obergeschoss wird das gotische Bogenfensterformat des Bestandes übernommen. Es werden gezielt Öffnungen gesetzt. Das Motiv des gotischen Bogenfensters zieht sich als Relief durch.