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März / April 2022

Universität Stuttgart

K.O.

Ein Haus für Vergangenes, Gegenwärtiges und Zukünftiges

von Timo Haas

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Master

Präsentation:

12.05.2021

Lehrstuhl:

Institut für Raumkonzeptionen und Grundlagen des Entwerfens - Prof. Dipl.-Ing. Markus Allmann | Institut für öffentliche Bauten und Entwerfen - Prof. Alexander Schwarz

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vectorworks | Archicad | Lumion 3D

Die Arbeit K.O. - KULTURRAUM ODENWALD beschäftigt sich mit der ländlichen Region des Odenwaldes und dessen vielschichtigen Kulturraum.

Ziel der Bearbeitung war es, eine auf den Odenwald und deren Bewohner angepasste und identitätsstiftende Architektur zu schaffen. Ein Ort an dem die Odenwälder Kultur ihren Platz findet und ausgelebt werden kann. Der Ort soll als Treffpunkt dienen und eine repräsentative Plattform für Odenwälder Kulturgüter, Traditionen, Bräuche, Handwerkskünste und die Geschichte des Odenwaldes bieten.

Der ländliche Raum erfährt seit geraumer Zeit eine Renaissance. Erstmals seit Jahrzehnten fallen die Einwohnerzahlen in deutschen Großstädten. Die Pandemie hat den vorherrschenden Drang zur Stadt verlangsamt, wenn nicht sogar abgewandt. Der ländliche Raum rückt plötzlich bei vielen Menschen in den Fokus.
Auch die Arbeitswelt erfährt einen starken Wandel. Seit dem Aufkommen der Pandemie blieb kaum eine Branche vom Thema Homeoffice unberührt. Plötzlich war es möglich, von überall und zu jeder Zeit zu arbeiten. Auf dem Land leben und arbeiten ist nun denkbar.
Die stark gestiegenen und weiterhin ansteigenden Miet- und Bodenpreise sind weitere Gründe, warum es viele Menschen in die günstigeren ländlichen Regionen zieht. Der hohe Flächenverbrauch durch Dorferweiterungen -vorwiegend in den Randzonen- muss hier jedoch kritisch beäugt werden. Die dabei meist gesichts- und identitätslosen Neubausiedlungen bilden vielerorts einen starken Kontrast zu den historisch gewachsenen Dorfstrukturen und Bauweisen.
Identitätsstiftende Merkmale gehen verloren. Die entstehenden Siedlungen beziehen sich weder auf den Ort, noch greifen sie auf lokale Ressourcen zurück.

Die Arbeit soll dieser Entwicklung entgegenwirken und am Beispiel des K.O. einen Weg aufzeigen, wie es möglich ist, identitätsstiftende und moderne Architektur zu entwickeln. Der K.O. bietet einen Rahmen für die Odenwälder Kultur, Bräuche, Traditionen und Geschichte. In Form von Veranstaltungen, Workshops, Vorträgen und Diskussionsrunden bietet er interessierten Menschen die Möglichkeiten, sich mit dem Odenwald auseinanderzusetzen und persönliche Erfahrungen mit der vielschichtigen Kulturlandschaft zu machen.

Der K.O. befindet sich am nördlichen Eingang des Mossautales. An einer durch zwei Waldränder ausgebildeten Engstelle bildet der K.O. den Auftakt zum Tal. Das Mossautal zeigt die für den Odenwald typische Siedlungsform des Waldhubendorfes. Der K.O. orientiert sich durch seine Setzung im Landschaftsraum an dieser für den Odenwald typischen Siedlungsform. Durch die symbolischen Zugänge zu Holz und Wasser und der typologischen Ausformulierung des K.O. als Parallelhof schaffen den Spagat zum historischen Waldhubendorf.

Gemeinsam mit dem Rohstoff Holz ist der Buntsandstein seit jeher das primäre Baumaterial des Odenwaldes. Auf diese Materialien wird zurückgegriffen und in Anbetracht konstruktiver, bautechnischer und formaler Aspekte in eine zeitgenössische Architektursprache überführt.

Text von Timo Haas.