Platz 5
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Mai / Juni 2022

Fachhochschule Düsseldorf

Haus 27

Urbaner, nachhaltiger Holzhybridbau

von Maren Krefeld

Hochschule:

Fachhochschule Düsseldorf

Abschluss:

Master

Präsentation:

20.01.2022

Lehrstuhl:

Architektur / Prof. Mueller, Prof. Dr. Musall

Software:

Rhino, Photoshop, Illustartor,InDesign

Das Gebäude schließt eine Baulücke auf der Luise-Dumont-Straße in Düsseldorf. Die ruhige Einbahnstraße liegt sehr zentral und grenzt direkt an den Hofgarten.
Das Haupthaus bietet Platz für 8 barrierefreie Wohneinheiten auf 5 Stockwerken. Die Geschosse beinhalten eine Variation an Wohnungsaufteilungen von 1 Zimmer-Wohnungen hin zu 4,5-Zimmer-Wohnungen. Im massiv errichteten Kellergeschoss, aus WU-Beton und Mauerwerk, finden die jeweiligen Kellerräume und Anlagentechnik platz. Über einen Durchgang im Sockelgeschoss erreicht man den begrünten Innenhof. Ein zweigeschossiges Hinterhaus beherbergt weitere 2 Wohneinheiten mit jeweils 3 Zimmern.

Beide Gebäude sind in einer Holzhybridbauweise konstruiert. Die auf der Mittelachse liegende, tragende Wandscheibe und der zentrale Aufzugschacht, mit anschließenden Treppenhauskern, sorgen für die nötige Aussteifung des Haupthauses. Diese Tragstruktur ermöglicht eine größtmögliche Wohnfläche, sowie flexibel gestaltbare Grundrisse. Um die strukturelle Nachhaltigkeit des Gebäudes zu erhöhen, besitzt das Sockelgeschoss, im Vergleich zu allen weiteren Geschossen höhere Decken, wodurch eine zukünftige gewerblichen Nutzung ermöglicht wird.

Eine negative CO2-Bilanz in einem urbanen, mehrgeschossigen Wohnungsbau ist schwer zu erreichen. Denn für grenznahe Gründungen, den geforderten Brandschutz und eine angemessene Belichtung der Innenräume, kann auf die Verwendung von Baustoffen, welche ein hohes Treibhauspotenzial aufweisen, nicht verzichtet werden.
Die optimale Ausnutzung des Grundstückes hinsichtlich Baukörper, Baukonstruktion und Anlagentechnik kann eine ausgeglichene Bilanz des Treibhauspotenziales und Primärenergieaufwandes erzielen.

Der schlichte Baukörper generiert durch seine gute Kompaktheit eine hervorragende Grundlage für eine nachhaltige Konstruktion, bei der auf das Bauwerk wirkende vertikal und horizontal Lasten effizient bis in den Baugrund geleitet werden können. Die Dachflächen eignen sich optimal als Aufstellflächen für die Energiegewinnung durch Sonnenenergie.

Die Baukonstruktion besteht großenteils aus einer nachhaltigen Holzhybridbauweise, bei der die Verwendung von Naturbaustoffen und wiederverwendbaren Materialien im Vordergrund steht. Eine spätere sortenreine Trennung gewährleistet den Verzicht auf Verklebungen und chemischen Behandlungen der Baustoffe. Ein Augenmerk liegt auf wieder trennbaren Verbindungen.

Eine Erdwärmepumpe nutzt die Energie des Erdreiches, um das Gebäude zu beheizen und wird durch eine Kombination von Photovoltaikanlagen und einer thermischen Solaranlage auf den
Dächern optimiert.
Würde man die Primärenergiebilanz dieser Anlagenkombination ohne Anrechnungsbegrenzung betrachten, würde sie sogar -20,7 kWhprim/m²NGFa erzielen. Dieser Wert würde für einen negativen Primärenergieaufwand in der Ökobilanz ausreichen.

Durch diese einfachen Faktoren kann urbaner, mehrgeschossiger Wohnungsbau nicht mit einer negativen aber mit einer ausgeglichen Bilanz verwirklicht werden.
Text von Maren Krefeld.