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Juli / August 2020

Hochschule Bremen

Flussaufwärts

Die produktive Stadt

von Roman Balzer

Hochschule:

Hochschule Bremen

Abschluss:

Master

Präsentation:

23.08.2019

Lehrstuhl:

Prof. Ulrike Mansfeld / Lucia Kapišinská M.A.

Rubrik:

Städtebau

Software:

ArchiCAD Photoshop Illustrator

Der Bremer Hohentorshafen ist mit ca. 30 Hektar Fläche eines der größten, noch verbleibenden zentralen Industriegebiete entlang der Weser. Die Vielfalt der verorteten Betriebe hat sich in den letzten 15 Jahren halbiert und im Gebiet werden derzeit nur noch ca. 850 Angestellte beschäftigt. Das gesamte Areal befindet sich im Strukturwandel.


Die bestehende Baustruktur im Kontext setzt sich hauptsächlich aus Industriearchitektur, Geschosswohnungsbauten entlang der Woltmershauser Straße und die kleine Bremer-Haus- Typologie der Nebenstraßen zusammen. Die städtebauliche Setzung des Entwurfs vereint diese unterschiedlichen Körnungen in Stadtbausteinen. Die Bildung von Werkhöfen verbindet Nutzungen des verarbeitenden Handwerks geschickt mit Dienstleistungen, Kreativwirtschaft, Gewerbe, Bildung/Forschung und Wohnen und sorgen somit für eine Vernetzung und eine partizipative und nachhaltige Stadtentwicklung. Die Werkhöfe vereinen im Zusammenspiel mit den blockorientierten Stadtbausteinen auch quartiersrelevante Funktionen wie Kitas und öffentliche Einrichtungen. Einzelne Werkhöfe erhalten dabei handwerkliche Schwerpunkte (Holz/Metall/Entwicklung) welche das Zusammenspiel mit den bestehenden Betrieben fördern. Die Hofbildung wird teilweise durch Integration von Werkspassagen und einen Marktplatz im Stadtteilzentrum ergänzt. Auch das Materialkonzept setzt sowohl auf den Kontext, also auch auf nachhaltige Verwendung von Baumaterialien aus industrienaher Produktion Zusätzlich wird das neue Quartier unter Gesichtspunkten einer nachhaltigen ökologischen und ökonomischen Stadt entwickelt um Schadstoffemissionen zu reduzieren, Rohstoffe zu sparen und sich in der Zukunft möglichst selbst mit Energie zu versorgen. Die Erzeugung, Speicherung und Nutzung umweltfreundlicher, nachhaltiger Energieträger und die Entwicklung eines Ressourcenkreislaufs spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Optimierung der Flächennutzung durch die Übersetzung in eine kleinteilige Parzellen- und Stadtstruktur und die Einbindung, sowie Umnutzung von Bestandsgebäuden.


Am nordwestlichen Ende der Ladestraße entsteht mit dem „Zukunftsquartier“ ein urbanes Mikroquartier mit dem programmatischen Fokus auf Bildung und Forschung. Ein Studentenwohnheim mit über 100 Wohnheimplätzen wird ergänzt durch den „Innovation-HUB“ als Forschungs- und Bildungseinrichtung und zwei Werkhof- Konstellationen. Die Werkhöfe bestehen aus einem Werkstattgebäude und einem anschließenden Riegel, welcher kleinteilige Atelier-, Büro- und Handwerksräume in der Erdgeschosszone mit Maisonettewohnungen über zwei Etagen verbindet. Den Abschluss der Bebauung entlang der Wasserkante bildet ein Wohnungsbau mit gewerblicher Erdgeschosszone. Die Freiräume zwischen den Gebäuden werden als Orte der Kommunikation, des Austauschs und der Gemeinschaft ausgebildet. Der Brückenkopf der Überseebrücke macht das Teilquartier zu einem attraktiven und wichtigen Baustein im Stadtgefüge.