Nächstes Projekt 08/19  

Juli / August 2019

RWTH Aachen

Fatto a Milano

Schaudepot und Archiv Triennale Mailand

von Lea Johann

Hochschule:

RWTH Aachen

Abschluss:

Master

Präsentation:

28.02.2019

Lehrstuhl:

Lehr- und Forschungsgebiet Raumgestaltung / Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Uwe Schröder

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

AutoCad, Revit, Photoshop

‚Che cosa è il disegno italiano?‘ – Der im Motto der Triennale di Milano verwendete Begriff des ‚disegno italiano‘ steht für den typisch italienischen Gestaltungssinn in Industrie-, Mode- und Architekturdesign und verfügt mit dem Palazzo dell‘Arte im Parco Sempione über einen Ort, der sich mit wechselnden Ausstellungen diesem Thema widmet. Mein Entwurf ergänzt dieses Angebot um ein Schaudepot mit Werkstätten, sowie einem Archiv, um neuen Ideen und Projekten die Möglichkeit zur Entwicklung zu geben. Es entsteht ein Ort, an dem verschiedene Disziplinen und Interessen zusammenfließen und der das kreative Arbeiten fördert. Ein Ort, an dem bereits realisierte Projekte studiert und ausgestellt werden, Materialien getestet und bearbeitet, als auch Erfahrungen ausgetauscht werden können. Gemeinsam bilden das bestehende Museum, das öffentlich zugängliche Depot und das Archiv eine Institution des Bewahrens, Studierens und Entwickelns italienischer Designkultur und sorge  n für eine grundlegende Vermittlung von Wissen zum Thema Design, Architektur und Ästhetik.
 
Der Entwurf positioniert sich am derzeit undefinierten Rande des Parco Sempione in Mailand und gliedert sich in zwei Elemente: den langen Riegel, in dem sich das Depot befindet, und den Turm, der das Archiv beinhaltet. Der Riegel gibt dem Parco Sempione eine architektonische Begrenzung, der Turm verortet den Entwurf in der Skyline Mailands.
 
Der Riegel des Schaudepots besteht aus zwei parallelen Zonen: dem gedeckten Außenraum in Form eines Kolonnadenganges, und dem Innenraum, in dem die Objekte gelagert und gleichzeitig ausgestellt werden. Durch die Kolonnade als Erfahrungsraum ist das Depot ein Raum der Stadt, der unabhängig von Tageszeiten vollkommen für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Diese ständige und kostenlose Präsenz von Kultur und Design trägt zum Wachstum des Gestaltungsbewusstseins der Gesellschaft bei. An den Enden des Riegels befinden sich jeweils zwei Werkstätten, die zur Restaurierung und für Forschungszwecke von jedem genutzt werden dürfen. Dort können Materialien und Anwendungsmöglichkeiten ausprobiert und neue Fähigkeiten erlernt werden.
 
Der Turm ist vertikal in drei Teile gegliedert. Das Foyer im Sockel dient als großzügiger Eingangsbereich, hier können auch Veranstaltungen, wie Ausstellungen und Diskussionen, stattfinden. Im geschlossenen Mittelteil des Turmes liegen die Archivebenen, in denen Dokumente und Medien der Triennale aufbewahrt werden. Darüber befindet sich ein Lesesaal, in dem studiert werden kann. Er ist für jeden Interessierten zugänglich und bietet Raum sowohl für Einzel- als auch Gruppenarbeiten. Den Abschluss des Turmes bildet eine begrünte öffentliche Dachterrasse als ein Ort des Rückzuges. Weit über der Stadt kann man hier in Ruhe lesen, oder die Aussicht genießen.