Platz 18
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Mai / Juni 2018

Universität Stuttgart

Ein Theater für Hermannstadt

Neubau des Teatrul National Radu Stanca

von Jan Voigt, Felix Jochim

Hochschule:

Universität Stuttgart

Abschluss:

Bachelor

Präsentation:

21.07.2017

Lehrstuhl:

Institut für öffentliche Bauten (iöb)/ Prof. Alexander Schwarz

Rubrik:

Kulturbauten

Software:

Vectorworks, Rhino3D, Vray, Adobe CC

Sibiu, zu Deutsch Hermannstadt, ist eine Großstadt in Siebenbürgen und war 2007 Kulturhauptstadt Europas. Das alljährliche Theaterfestival lockt jeden Juni über eine halbe Million Menschen in die Stadt, die für 10 Tage zur Bühne für Theatergruppen aus der ganzen Welt wird.


Zentrum des Spektakels ist das Radu Stanca Theater, ein altes, umfunktioniertes Kino, welches dadurch regelmäßig an die Grenze der Kapazität, Belastung und des Möglichen gerät. Aufgrund dessen veranstaltete das IÖB der Uni Stuttgart in Kooperation mit den Beteiligten vor Ort ein Entwurfsprojekt, welches sich diesem Thema annehmen und Lösungen für einen Neubau auf dem prominenten gegenüberliegenden Platz am Eingang zur Altstadt finden sollte, welcher zur Zeit noch als Parkplatz dient, in den die Fußgängerzone der Innenstadt endet.
Der Entwurf spielt mit der bei einem klassischen Guckkastentheater entstehenden Kreuzform, überspitzt diese und nutzt sie, um möglichst effiziente Abläufe zu schaffen.


Auf Achse des Stadtgrabens liegt der halböffentliche Riegel mit Werkstätten, Verwaltung und der "unendlichen" Seitenbühne, welche sich Richtung Graben öffnen lässt und so in Korrespondenz zum Außenraum und der Philharmonie am anderen Ende des Stadtgrabens tritt.


Senkrecht dazu steht der öffentliche Riegel, welcher Foyers, Bar und zwei Spielstätten beherbergt. Im Schnittpunkt der Achsen, erhebt sich der Bühnenturm wie ein Landmark über die Umgebungsbebauung.


Die drei untereinander schaltbaren Spielstätten erlauben eine hohe Variation an unterschiedlichsten Bühnenkonzepten und ein Paternostersystem unter Haupt- und Nebenbühne erlaubt einen schnellen Austausch von bis zu vier kompletten Bühnenbildern.


Diese Konfiguration erlaubt einen möglichst kleinen Footprint, welcher respektvoll einen Freiraum zwischen Alt- und Neustadt aufspannt, einen Lückenschluss des alten Stadtgrabens schafft und der
Fußgängerzone einen würdigen Abschluss gibt.