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September / Oktober 2019

Technische Universität Darmstadt

Ehrenfels

Ein Haus für Gäste

von Tim Gärtner

Hochschule:

Technische Universität Darmstadt

Abschluss:

Master

Präsentation:

30.07.2019

Lehrstuhl:

Entwerfen und Gebäudelehre / Prof. i.V. Dipl.-Ing Ruben Lang

Rubrik:

Hotelbauten

Software:

ArchiCAD, Photoshop, Indesign

Die Burgruine Ehrenfels thront in exponierter Lage am steilaufragenden Hang inmitten mehrerer der besten Weinlagen des Rheingaus über dem Rhein. Obgleich jahrzehntelang dem Verfall preisgegeben, ist das Bauwerk eine prägende Landmarke der Region.

Durch den Neubau eines Gasthauses mit Veranstaltungs- und Beherbergungsmöglichkeit soll eine neue Anlaufstelle für Besucher und Wanderer im Mittelrheintal geschaffen werden.

Der vorliegende Entwurf reagiert hierauf mit sensiblen Eingriffen in die vorhandene Bausubstanz und einem eigenständigen Anbau für das geforderte Raumprogramm im Bereich des ehemaligen Zwingers an der Westfassade.
Das vorhandene Erscheinungsbild der Burgruine mit seiner klassischen Silhouette soll hierbei möglichst wenig beeinträchtigt werden.
Dennoch hebt sich der Neubau mit seiner bewusst klaren Formensprache und Nüchternheit dezent vom alten Gemäuer ab. Die alte Bruchsteinmauer der Burg trifft auf einen monolithischen Baukörper aus Leichtbeton.

Der Besucher aus Rüdesheim erschließt die Burg durch den ehemaligen Hauptzugang an der Ostfassade und findet sich dann im Burghof, der nun als offenes Foyer fungiert, wieder. Durch eine modifizierte Bestandsöffnung in der Westfassade kann er sich auf direktem Weg in den Schankraum begeben oder den angeschlossenen Veranstaltungssaal im ehemaligen Pallas besuchen.

Die einzelnen Geschosse werden über eine zentrale Kaskadentreppe, direkt an der alten Burgmauer, verbunden – der Gast kann so den Kontrast zwischen Alt und Neu beim Hinunterschreiten hautnah erleben. Die herrliche Aussicht auf die Umgebung kann über Terrassen auf den verschiedenen Ebenen genossen werden.
Wanderer aus westlicher Richtung haben die Möglichkeit die Gasträume durch eine Treppe über das begehbare Dach des Anbaus zu betreten. In den beiden unteren Geschossen reihen sich die Kammern der Herberge aneinander.
Die Auswahl der wenigen Materialien des Anbaus ist der reduzierten Formensprache angemessen und korrespondiert respektvoll mit dem Bestand.