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Mai / Juni 2019

Technische Universität Berlin

De.Remote the Island

Cantiere Navale

von Dennis Trutty

Hochschule:

Technische Universität Berlin

Abschluss:

Master

Präsentation:

04.04.2018

Lehrstuhl:

Prof. Dr. Ignacio Borrego

Rubrik:

Verkehrsbauten

Software:

ArchiCad, Photoshop, InDesign

Angezogen vom Kulturangebot Venedigs nimmt der Tagestourismus stark zu und wirkt auf die Lagune ein. Etwa 25 Millionen Besucher bereisen jährlich Venedig. Zum großen Teil kommen sie über das Meer mit großen Kreuzfahrtschiffen in die Bucht von Venedig und gehen von ihnen aus an Land. Anwohner, Kultur- und Umweltschützer klagen schon lange über Schäden, die die Riesenschiffe anrichten. Eine Möglichkeit wäre hier die Idee der Tenderboote, die die Touristen von außerhalb der Lagune von ihren Kreuzfahrschiffen einsammeln und in die Stadt bringen.

Daraus entsteht die Grundlage des Entwurfs, eine Bootswerft auf Poveglia. Die Insel Poveglia liegt rund 5 km südlich von Venedigs Altstadt und 800 m westlich von der Landzunge Lido.
 
Der Bau der Schiffwerft von Venedig begann am Anfang des 12. Jahrhunderts und war damals der größte Produktionsbetrieb in Europa. Durch den Produktionsablauf im Arsenal konnten hier Schiffe in kürzester Zeit erbaut werden. Grundlage dafür war die Herstellungsaufteilung in verschiedenen Bereichen des Geländes. Der daraus entstehende Materialfluss im Raum spielt für das Konzept eine wichtige Rolle. Er stellt eine Verbindung zwischen den einzelnen Werkstätten her.
 
Eine Symbiose aus der konzeptionellen Idee des Arsenals und dem vorherrschenden Bestandsgebäude, lässt den Entwurf der Werft entstehen.
Durch das Versetzen gerichteter Wandscheiben ergeben sich Schotten. Ein offener fließender Raum wird somit kreiert, welcher die Zwischenräume miteinander verbindet. Zugleich erhält dieser eine Gerichtetheit zum Wasser und zur Inselmitte.

Der Begriff ‚fließender Raum‘ meint einen weiten, offenen, komplexen, wandelbaren – eben fließenden Raum. Die architektonische Raumgestaltung ist dabei von offenen Grundrissen dominiert. Die Grenzen verschwinden und die verschiedenen konzeptionellen Räume erscheinen in einem großen dynamischen Raum.

Er wird nicht auf stilistische oder formale Merkmale reduziert, sondern bedient sich der subjektiven Wahrnehmung, die den Raum vielschichtig, komplex und reich erscheinen lässt. Der Raum ist also immer durch das Objekt der Wahrnehmung gerichtet, lässt aber Optionen und Ambivalenzen zu.
 
Die Komposition der Wandstellungen basiert auf der Zonierung des erweiterten Raumprogramms. Neben der Werftanlage sind hier Räume für einen Wassersportverein geplant.

Durch das Hineinführen des Wassers in das Gebäude wird der Hauptbereich der Werft definiert. Um ihn herum gliedern sich der Bestand und zwei Werkräume an. Eine langgestreckte Wand ermöglicht eine visuelle Trennung zwischen den Werkstätten und einem Clubraum. Aufgrund der Enge zwischen der Haupthalle und einer der beiden Werkstätten, ergibt sich ein kanalisierender Gang und bildet folglich den Übergang zum Eingangsbereich. Dies wird mithilfe eines Unterschieds in der Ebene untermalt. Aufgrund des Höhenunterschieds wird der erfahrbare Raum zoniert und bildet eine weitere Entwurfskomponente. Vom Verteilerraum aus erreicht man den Clubraum. Dieser Bereich wird in