Platz 18
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November / Dezember 2018

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

Akademie des Nordens

Institut für Ort und Raum

von Verena Felicitas Jehle

Hochschule:

Hochschule für Technik, Wirtschaft und Gestaltung Konstanz

Abschluss:

Master

Präsentation:

18.07.2018

Lehrstuhl:

Entwerfen, Innenraumgestaltung und Ausbautechnologie / Prof. Myriam Gautschi

Rubrik:

Bildungsbauten

Software:

Vectorworks, ArchiCad, Illustrator, Photoshop

Die Arbeit befasst sich mit dem Wesen des Ortes als einem Bild der Erinnerung.
 
» We often forget that we are nature. Nature is not something separate from us. So when we say that we have lost our connection to nature, we’ve lost our connection to ourselves. « Andy Goldsworthy
 
Der Genius Loci Skagens ist geprägt von seiner geographischen Lage und der unfassbar ebenen Landschaft in steter Bewegung. Der Horizont befindet sich auf Augenhöhe und fasst die Unendlichkeit des Meeres mit dem Land auf einer Linie zusammen. In meiner Arbeit verwende ich das Medium des Schnittes, um die horizontale Landschaft in der Vertikalen lesbar zu machen. Ein Schnitt wird zum Raum, der Rhythmus wird unendlich weitergedacht.
 
Die Halbinsel Skagen formt den nördlichsten Punkt Kontinental Dänemarks, an deren Spitze treffen die beiden Meere der Nord- und Ostsee aufeinander, ihre Reflektion intensiviert das natürliche Licht.
 
Im 19. Jh. etabliert sich in Skagen eine Künstlerkolonie des Impressionismus. Es entwickelt sich eine neue Art des Sehens, welche die Flüchtigkeit des Moments fokussiert. Die nahe Ferne der Kunst liegt in der Wahrnehmung. Die Epoche der Skagenmaler ist im gegenwärtigen Stadtbild Skagens abzulesen, die Geschichte ist präsent, die Vergangenheit konserviert.
 
Die Architektur des 21. Jh. ist geprägt von der medialen Bilderflut einer sich konstant wandelnden Gesellschaft und einer sich stetig entwickelnden Digitalisierung. Die Virtuelle Welt reduziert sich auf den visuellen Sinn, Architektur für das Bild.
 
Der nördlichste Punkt Dänemarks. Durch die Benennung und eine präzise Setzung von Architektur entsteht ein physischer Ort.
Schnittlinien entlang einer gesetzten Achse schaffen Bezüge zwischen markanten Punkten in der Landschaft und Räumen innerhalb des Schwellenraums, der Rhythmus wird zum Duktus. Ein räumlicher Dialog entlang der Achse lädt zum Perspektivwechsel ein. Jeder Schritt beeinflusst die zukünftige Wahrnehmung, die Sensibilität für die Gegenwart und die persönlichen Erinnerungsbilder.
 
Die Akademie des Nordens ist ein physischer Ort. Der Steg reicht durch die Dünen hindurch und formuliert eine Linie mit dem Horizont hin zum nördlichsten Punkt. Sehnsucht. Die Landschaftsgalerie im Süden schneidet die unterschiedlichen Ebenen der Natur. Die Strandgalerie im Norden orientiert sich zur See, ein Raum zwischen Außen und Innen. Das gemeinschaftliche Arbeiten webt sich unter den Ateliers hindurch und öffnet sich in einem gleichbleibenden Rhythmus zum Himmel. Die Ateliers zum individuellen Arbeiten werden strukturell von der Gemeinschaft getragen, das Rückgrat hin zu den Dünen wird von der Bibliothek ausformuliert. Der Werkraum im Osten erstreckt sich über zwei Ebenen und nimmt die Bewegung der Landzunge in sich auf.
Das Auditorium, das Kulturcafé und die temporären Wohnzellen bilden mit der Landschaftsgalerie den Auftakt im Süden, schaffen einen öffentlichen Raum – eine Plattform für den Diskurs, erweitern den Horizont.