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Königreich Thailand

Das Königreich Thailand entschied sich für ein Grundstück in Steglitz in der Nähe der Schloßstraße. Das bestehende Gebäude von 1891/92 von dem Berliner Architekten Julius Klein sollte zum Teil erhalten bleiben, musste jedoch sowohl umgenutzt als auch erweitert werden, um alle nötigen Funktionen zu erfüllen.

Klein hatte zum Ende des 19. Jahrhunderts eine freistehende Villa mit zwei Etage von der Straßenkante abgerückt und in die Tiefe des Grundstückes gestellt.
Der Altbau ruht auf einem Sockel aus Ziegelmauerwerk, über den sich ein gebändertes Erdgeschoss erhebt. Mit seinen zwei breiten Gurtgesimsen verleiht es dem Gebäude eine horizontale Gliederung. Insgesamt ist die Fassade jedoch durch einen nur leicht hervortretenden Risaliten an der nördlichen Hausecke asymmetrisch ausformuliert worden. Das obere Stockwerk ist glatt verputzt und verfügt, dem Erdgeschoss ähnlich, über vier reich verzierte Fensterachsen. Der Haupteingang des Altbaus befindet sich an der Nordseite und ist von der Straße aus nicht zu sehen. Er wurde im Rahmen des Umbaus in eine moderne Fassade integriert, die zwischen dem Bestand und der neuen Bebauung vermittelt. Dem äußeren Erscheinungsbild entsprechend wird die Villa in der Hauptsache zu repräsentativen Zwecken genutzt.

Die städtische Situation zum Ausgang des 20. Jahrhunderts legte als Erweiterungspotential eine Blockrandbebauung nahe. Die Architekten entschieden sich, den Neubau so weit zu unterbrechen, dass eine großflächige Sicht auf den Altbau möglich wurde.
Die realisierte übergroße Durchfahrt gewährleistet einen guten Blick auf die Villa, teilt allerdings den Neubau in zwei getrennte Bereiche. Der südliche und schmaler ausgefallene Teil beinhaltet Gästewohnungen, das breitere nördlichere Volumen bietet Platz für die nötigen Büro- und Verwaltungsräumlichkeiten. Hier betont ein aus der Fassade heraustretender zweigeschossiger Glaserker den hinter ihm liegenden großen Versammlungsraum.
Beide Gebäudehälften wurden durch das durchlaufende dritten Stockwerk und ein abgeschrägtes Dachgeschoss miteinander verbunden.


Die Idee der Klammer ist am Objekt gut ablesbar, verfügt aber oberhalb der Lücke über zu wenig Masse, um die intendierte starke Geste auch umzusetzen.

Grundstück

Lepsiusstraße 64, 12163 Berlin

Architekten

J.S.K. Architekten, Berlin

Bauherr

Königreich Thailand

Verfahren

Direktauftrag

Baubeginn

1994

Fertigstellung

1995

Links

Website der Architekten