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Republik Südafrika
Die Botschaft Südafrikas wurde am südlichen Tiergartenrand als bislang letzte Botschaft an der Tiergartenstraße direkt neben der indischen Vertretung gebaut. Nachdem 1997 ausgeschriebenen Wettbewerb, den das extra zu diesem Zweck gegründete Architekturbüro mma architects gewann, konnte das Gebäude zwischen 2002 und 2003 nach nur 16 Monaten Bauzeit fertig gestellt werden.
Auf dem 4.000 Quadratmeter großen Grundstück entstand der Neubau mit insgesamt 5.500 Quadratmetern Nutzfläche. Das Gebäudevolumen entwickelt sich aus zwei L-förmigen Baukörpern, die zusammen ein Rechteck ergeben. In ihrer Mitte liegt das große gebäudehohe Atrium, räumlich wie funktional der Mittelpunkt des Hauses.
Die beiden Baukörper sind über einen gläsernen Mittelteil verbunden, der zur Straße den Haupteingang und an der Gartenseite die Fenster des großen Veranstaltungssaales aufnimmt. Die Fassade des Gebäudes wird bestimmt durch eine Natursteinverkleidung aus südafrikanischem gelben Sandstein und die horizontale Gliederung mit Sonnenschutzelementen aus Aluminium. Das Sockelgeschoss wurde dagegen mit grauem Granit verkleidet und verfügt über eingelassene Schmuckbänder aus schwarzem Granit.
Diese und viele weitere Schmuckelemente sind Teil des architektonischen Konzeptes der Architekten gewesen. Sie wollten ein aktuelles Bild Südafrikas zeichnen, zu dem auch die Verwendung von Schmuckelementen gehört.
Neben der „Vielseitigkeit, Einheit und Einfachheit“ als Entwurfsthemen sind vor allem die vielen verschiedenen künstlerischen und kunstgewerblichen Elemente im Gebäude auffallend. Dunkle Korbwaren als Lampen im Atrium, Holzreliefs an den Eingangstüren zum Veranstaltungsraum oder auch gläserne Galeriebrüstungen mit eingelegten Kieselsteinen - die verwendeten traditionellen und modernen Dekorationsmittel sind überaus reichhaltig vertreten. Im offenen Treppenhaus zum Beispiel befindet sich über drei Stockwerke ein Putzrelief der Künstlerinnen Tineke Meijer, Henriette Ngako und Marinda Du Toit.
Alle öffentlichen Räume konnten im Erdgeschoss untergebracht werden: Auf 1.000 Quadratmetern liegen um das Atrium herum die Konsularabteilung, ein Mehrzwecksaal und verschiedene Besprechungsräume. Um dunkle Flure zu vermeiden, werden sämtliche Erschließungswege zu den Büroräumen über das helle Atrium geführt und zeichnen sich als umlaufende Galerien in den vier Obergeschossen ab.
Die Integration von Kunstwerken setzt sich auch in den Außenbereichen fort: Neben dem kunstvoll gestalteten Vorgarten an der Tiergartenstraße sind eine Bronzeskulptur von Speelman Mahlangu und der „Ältestenrat“ von Andreas Dorfstecher zu erwähnen.
Ein Haus, das auf die großen Gesten der Nachbarn verzichtet, um im Detail zu überzeugen.
Grundstück
Tiergartenstraße 18, 10785 Berlin
Architekten
mma architects cc (Johannesburg/ Kapstadt/ Berlin)Projektteam Südafrika: Mphethi Moroje, Luyanda Mpahlwa, Gandhi Maseko, Mpho Matsipa, Tumi Morule, Trapelo Ramosana, Stan Luvhengo, Dipak Vala, Vuyile Dlulane Projektteam Berlin: Alun Samuels, Christian Theurer, Julie Wanjala Kontaktarchitekten/Ausführungsplanung: Braun, Schlockermann & Partner, Berlin Landschftsarchitekten: Ahner/Brehm, Königs WusterhausenBauherr
Republic of South Africa represented byDepartment of Foreign Affairs
Entscheidung
1997Baubeginn
Juni 2002Fertigstellung
November 2003Baukosten
ca. 9,5 Millionen EuroLinks