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Sozialistische Republik Kuba

Die sozialistische Republik Kuba bezog als erstes Land nach der deutschen Wiedervereinigung eines der in den siebziger Jahren errichteten Botschaftsgebäude in Pankow. An dem Standort entstanden damals in vier benachbarten Straßen rund 25 Bauten der Reihe "Pankow III", die von der DDR als "Wiederverwendungsprojekte" verschiedenen Ländern zur Verfügung gestellt wurden.

Der dreigeschossige Typenentwurf von Eckart Schmidt, der Wohn- und Dienstgebäude vereinigt, bildet hierbei die Grundeinheit der Siedlung. Kuba erwarb aus einem öffentlichen Grundstückspool gleich zwei der zum Verwechseln ähnlichen Häuser. Das Gebäude zur Ibsenstraße dient heute als Residenz des Botschafters, das zweite Haus an der Stavanger Straße als Botschaft und Konsulat. Zwischen den beiden Altbauten entstand nach den Plänen des Architekten Jürgen Arnold ein Neubau mit Wohnungen für die Botschaftsmitarbeiter.

Der Bau an der Stavanger Straße beruht auf dem bekannten Konzept für die diplomatischen Typenbauten: zwei gleichlangen, gegeneinander verschobene Volumen von 4,5 Meter Spannweite und einem sie verbindenden Mittelteil mit eingespannten Treppenstufen zur Erschließung. Die Funktionen waren ursprünglich in der Höhe gestaffelt und sahen im Erdgeschoss zwei Büros, einen Gästeraum und Sanitär- bzw. Technikräume vor. Im ersten Obergeschoss befanden sich zur Linken die öffentlichen Bereiche mit Publikumsverkehr - Empfang und ein so genannter Gesellschaftsraum - sowie zur Rechten der Küchentrakt mit einem großzügigen Speisesaal.
Die zweite Etage diente in der Hauptsache der Wohnnutzung durch den Botschafter selbst. Dort waren drei Schlafzimmer, ein Wohnraum mit angrenzender kleiner Küche und die, auf das notwendigste reduzierten, sanitären Anlagen einander zugeordnet. Außerdem lag direkt neben dem Treppenaufgang das Büro des Botschafters. Aktuell werden alle Räumlichkeiten als Büro- oder Verwaltungsflächen für das Konsulat genutzt.


Der jetzige Anstrich mit zwei verschiedenen Apricotschattierungen lässt heute das sanierte Gebäude in einem völlig neuen und eher unerwarteten Licht erscheinen. Auch wenn sich über Apricot als Farbe für Typenbauten diskutieren ließe: Das umgesetzte Farbkonzept entspricht dem ursprünglichen und akzentuiert das verbindende Treppenhaus.

Grundstück

Stavanger Straße 20, 10439 Berlin

Fertigstellung

1999 Jürgen Arnold

Links

Website der Botschaft