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Hellenische Republik

Das Grundstück für die geplante neue Botschaft der Republik Griechenland liegt zwischen der Hiroshima- und der Hildebrandstraße im ehemaligen Diplomatenviertel. Griechenland zählt ebenso wie sein direkter Nachbar Estland zu den wenigen Ländern, die sich mit einem zum Teil ruinösen Bestandsbau auseinander setzen mussten.
Der Altbau wurde in den Jahren 1910/11 vom Atelier G. und C. Krause als Wohngebäude errichtet und zu Beginn der 20er Jahre von Griechenland als Gesandtschaft übernommen. Im Krieg schwer beschädigt, wurde es danach allenfalls notdürftig gesichert und verfällt seitdem sichtlich.
Trotz des schlechten Zustands des Gebäudes kam ein Abriss nicht in Frage – die griechische Regierung fühlt sich zum Erhalt der Anlage verpflichtet.

Es soll, über die äußere und innere Wiederherstellung des Altbaus hinaus, ein Erweiterungsbau auf dem benachbarten 850 Quadratmeter großen Grundstück errichtet werden. Schon 1997 wurde Dimitris Papaioannou vom griechischen Außenministerium mit der Planung beauftragt; er legte seinen Entwurf im Frühjahr 1999 vor. Papaioannou entschied sich Gestaltung und Proportion des Altbaus in zeitgemäßer Form weiterzuführen.
Das an der Hiroshimastraße geplante Ergänzungsgebäude nimmt in seiner Formensprache und der Materialwahl eindeutig Bezug auf den Bestand. Einige der vorhandenen Höhen werden weitergeführt, das Dach weist die gleiche Neigung auf, der Sockel ist in seiner Bänderung dem Altbau angeglichen worden und - zumindest im Modell - erscheint bei alt und neu der gleiche Außenputz als Fassadenmaterial.
Außerdem stehen beiden Gebäude auf einer gemeinsamen Baufluchtlinie und finden auf gleicher Höhe unter einem gemeinsamen Dach ihren Abschluss.
Im Neubauteil werden auf 2.294 Quadratmetern das Berliner Generalkonsulat sowie Teile der Botschaft, z.B. das Presse- und Informationsbüro, untergebracht. Das Gebäude soll aus einem Kellergeschoss mit Tiefgarage, Erdgeschoss und vier weiteren Stockwerken bestehen. Der benachbarte Altbau wird die übrigen Bereiche der Botschaftsfunktionen aufnehmen. Im wiederherzustellenden Altbauteil an der Hildebrandstraße wird der Botschafter residieren. Insgesamt stehen dann über 4.000 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung.
Der Bau könnte nach den Wünschen des Bauherrn innerhalb von knapp zwei Jahren fertig gestellt sein, bis jetzt wurde jedoch kein offizieller Baubeginn bekannt gegeben. Bis zur Fertigstellung residiert die Botschaft in einem Geschäftshaus in der Jägerstraße 54/55.


Eine Rekonstruktion und Erweiterung des griechischen Botschaftsgebäudes aus dem letzten Jahrhundert würde dazu beitragen, verschiedene historische Schichten der Botschaftsbauten im Diplomatenviertel sichtbar zu machen. Gegenüber der modern-orientalischen Botschaft der Arabischen Emirate und in direkter Nachbarschaft zu den in den 30er Jahren entstandenen japanischen und italienischen Botschaften könnte dieses Konzept einen weiteren architektonischen Akzent im Diplomatenviertel bedeuten. Fraglich - zumindest in diesem Planungsstadium - bleibt, ob der grundsätzlich vorhandene Gestaltungsanspruch an einen Neubau durch zu viele selbstgesetzte Bindungen einfach zu kurz gekommen ist.

Grundstück

Hiroshimastr. 13-15 bis zur Hildebrandstraße


Architekten

Dimitris Papaioannou, AthenKontaktarchitekt: Constantin Kouvelis

Baubeginn

steht nicht fest

Links

Website der Botschaft