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Volksrepublik China

Am 9. November 2001 wurde an der Jannowitzbrücke in Berlin-Mitte die neue Botschaft der Volksrepublik China eröffnet. Sitz der Vertretung ist das ehemalige Haus des DDR-Gewerkschaftsbundes FDGB, das von dem Architekturbüro Novotny Mähner & Assoziierte instand gesetzt und umgebaut wurde.
China kaufte im Jahr 1999 das Gebäudeensemble, das bis dahin im Besitz der „Congress Center Märkisches Ufer GmbH“ war. Auf einer Bruttogeschossfläche von 26.000 Quadratmetern sind 80 Hotelzimmer, mehrere Tagungssäle und Büros für 80 Mitarbeiter untergebracht. Der Umbau konzentrierte sich auf großflächige Wand- und Deckendurchbrüche im Inneren und auf die Neugestaltung der Fassade.

Der früher öffentliche Platz vor dem Haupteingang wurde aus sicherheitstechnischen Gründen durch einen Zaun unzugänglich gemacht.
Im mittleren Gebäudetrakt befinden sich ein großer Bankettsaal sowie diverse Konferenz- und Tagungsräume. Der rechte Gebäudeflügel ist den Verwaltungs- und Konsularabteilungen vorbehalten, der linke Flügel dagegen dient als Empfangsbereich und zur Unterbringung von Gästen.
Bei der Umgestaltung der Fassade wurden die alten Betonfertigteile mit einer Wärmedämmung und einer Aluminiumhaut überzogen werden, sodass sie jetzt aktuellen bauphysikalischen Anforderungen entsprechen. Außerdem sind alle Fenster auf Wunsch der Bauherren - dem ursprünglichem Aussehen folgend - mit verspiegeltem Glas ausgestattet worden.

Im gesamten Gebäude ist die chinesische Nutzung in vielen Details eingeflossen, dennoch blieb die Geschichte des Hauses ablesbar. So konnte zum Beispiel der Kinosaal des Gewerkschaftsbundes oder auch Einbauten aus den Jahren als Congress Centrum in den Raumbedarf der Botschaft integriert werden. Im Kontrast oder in Ergänzung dazu sind die Wandflächen im Bankettsaal des Botschafters im gleichen Rot wie die Wände der chinesischen Kaiserpaläste gestrichen worden, und bei der Möblierung fiel die Wahl oft auf ausgewählte Stücke aus Hongkong. Vor der Eingangstür halten zwei chinesische Kupferlöwen Wache, sie wurden nach Vorbildern aus der Verbotenen Stadt gegossen und symbolisieren Glück und Autorität.

Das ergänzende Konsulatsgebäude an der Brückenstraße 10 wurde zwischen Dezember 2001 und März 2003 errichtet. Es bildet mit dem Botschaftsbau ein geschlossenes Ensemble und verfügt über ca. 30 Wohnungen mit großzügiger Dachterrasse, eine Büroetage sowie Werkstattbereiche und Tiefgaragenparkplätze.


Eine überaus gelungene Verknüpfung von 80er Jahre Meterware und chinesische Kunst. Konsequent durchdacht und durch detaillierte Bauherrenwünsche beeinflusst, sind bauphysikalische Glanzlichter in der Sanierung ebenso wie Elemente alter chinesischer Baukunst verwirklicht worden. Allein die haptischen Qualitäten von chinesischem Wurzelholz sind bemerkenswert.

Grundstück

Märkisches Ufer 54 , 10179 Berlin

Architekten

Novotny Mähner Assoziierte, BerlinMitarbeiter: Moritz Hennig, Dieter Schweinlin, Simone Floßmann, Martin Kroll, Wolfram Welding, Raschid Hafiz, Kai Ziethen, Horst Kostrewa, Matthias Geuther, Manuela Dörr, Magdalena Fink

Bauherr

Volksrepublik China

Baubeginn

März 2000

Fertigstellung

August 2001

Links

Website der Botschaft
Website der Architekten