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Bremen

Die Bremer Landesvertretung wurde im Diplomatenviertel am südlichen Rand des Tiergartens erbaut. Das Gebiet wird von einer städtebaulichen Übergangsituation zwischen geschlossener und offener Bauweise geprägt. Die Landesvertretung sollte bereits zur Villenbebauung zählen können und trotzdem Bezug auf die Berliner Blockrandbebauung am Reichpietschufer nehmen. Aus diesen Vorgaben entwickelten die Architekten Léon, Wohlhage und Wernik zwei unterschiedliche Baukörper: Auf kleiner Grundfläche platzierten sie an der Uferseite einen achtgeschossigen Kopfbau, in dem Gästewohnungen und ein kleiner Aussichtsgarten untergebracht sind. Das Gebäude besitzt damit eine straßenbegleitende Blockkante. Die eigentliche Landesvertretung befindet sich jedoch unabhängig davon neben dem Kopfbau und erscheint als viergeschossiger, villenartiger Solitär inmitten des Gartens.
Besucher und Mitarbeiter betreten die Repräsentanz durch getrennte Zugänge von der Hiroshimastraße aus. Da Erdgeschoss und erstes Obergeschoss durch ein Split-Level zusammengefasst wurden, gelangt der Besucher durch den niedrigeren Eingang in ein sieben Meter hohes Foyer, das im hinteren Bereich in den großen Saal mündet. Von hier aus ist auch die umlaufende Holzterrasse mit der weit reichenden Aussicht erschlossen.
Der öffentliche Bereich des Innenraums wird entscheidend geprägt von einer zweigeschossigen, durch Öffnungen gegliederten langen Wand und eingestellte Volumen wie zum Beispiel der „Turm“ mit Frühstücks- und Kaminzimmer.
Serviceräume zwischen zwei Treppenhauskernen begleiten parallel die offiziellen Bereiche. Treppenhäuser führen in das zweite bzw. dritte Obergeschoss, die jeweils Büro- und Verwaltungsfunktionen beinhalten. Ein Atrium und der Sitzungssaal verleihen dem Dachgeschoss einen repräsentativen Charakter.
Sämtliche Gesellschaftsräume und der Eingangsbereich wurden mit strapazierfähigem Schiffsparkett ausgelegt. Die Innenwände sind teilweise farbig gestrichen und gewachst. Einfache Materialien wie rötlich eingefärbter Glattputz und Stahlfenster bestimmen das Äußere. Eine Ausnahme bildet nur die Eingangsfront: Sie wurde mit grünen Glaspaneelen verkleidet.


Hier überzeugt die architektonische Grundidee und erfreulicherweise auch die Ausformulierung.

Grundstück

Hiroshimastr. 24, 10785 Berlin

Architekten

Léon Wohlhage Wernik Architekten, BerlinMitarbeiter: Uta Pottgießer, Tilman Bock, Christian Pabst (Wettbewerb mit Jochen Menzer und Markus Schlosser) Außenanlagen: Thomanek + Duquesnoy Tragwerksplaner: PICHLER Ingenieure GmbH

Bauherr

Bremer Investitions-Gesellschaft mbH, Bremen

Verfahren

anonymer Wettbewerb

Entscheidung

November 1996

Baubeginn

April 1998

Fertigstellung

Mai 1999

Baukosten

8,7 Millionen Euro

Links

Website der Landesvertretung
Website der Architekten
Website der Landschaftsarchitekten