https://www.baunetz.de/botschaft/Belgien_90632.html
- Weitere Angebote:
- Architekturforum Livingwood
- Filme BauNetz TV
- Produktsuche
- Videoreihe ARCHlab (Porträts)
Königreich Belgien
Das Gebäude der belgischen Botschaft stellt unter den vielfältigen Erscheinungsformen der Botschaftsbauten in Berlin eine Ausnahme dar. Bereits in der Ausschreibung hatte das Königreich Belgien großen Wert auf die weitgehende Erhaltung der Stahlbeton-Skelettkonstruktion der vorhandenen Bebauung gelegt. Die Wettbewerbsjury unter dem Vorsitzenden Cornelius Hertling entschied sich daher für einen Entwurf, der die Fassadenstruktur des Plattenbaus übernimmt und durch visuelle Brüche rhythmisiert.
Innerhalb eines Jahres erfolgten Umbau und Aufstockung durch das Architekturbüro Rüthnick aus Berlin.
Relativ kleine Eingriffe thematisieren einen respektvollen Umgang mit dem Vorhandenen. Der Eingangsbereich wurde entkernt und die Stützen mit Spritzbeton oval ummantelt. Außerdem ließen die Architekten Deckenelemente entfernen, um Repräsentationsräume großzügiger zu gestalten. Die Fassade musste aus bauphysikalischen Gründen verstärkt und verputzt werden, so dass die ehemals charakteristischen Fugen verschwanden.
Die Fensterstruktur ist ablesbar geblieben, löst sich aber vor einigen umstrukturierten Innenräumen zugunsten größerer Öffnungen auf. Der Eingangsbereich, nun großflächig verglast und zweistöckig, zieht sich quer durch das ganze Gebäude und erschließt den neuen ovalen Saal im Hof.
Der einladende Charakter des Hauses entspricht - nach der Meinung der Bauherren - der offenen Haltung und föderalen Struktur des Staates Belgien.
Die belgische Botschaft ist ein Beweis für die Annahme, dass Plattenbauten ähnlich vielschichtig und umbaufreundlich sein können wie Berliner Altbauten.
© Johannes Marburg
Grundstück
Jägerstr. 52-53, 10117 Berlin
Architekten
Rüthnick Architekten Ingenieure, BerlinLandschaftsarchitekten: Benoit Fondu, Belgien (Entwurf), Mario Bobsien, BerlinBauherr
Königreich Belgien, vertreten durch belgische Botschaft BerlinVerfahren
beschränkter Realisierungswettbewerb mit vorgeschaltetem GATS-weitem BewerberverfahrenEntscheidung
März 1999Baubeginn
Februar 2000Fertigstellung
April 2001Baukosten
8,6 Millionen DMLinks