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Baden-Württemberg

Die Landesvertretung Baden-Württembergs liegt auf einem Grundstück im ehemaligen Diplomatenviertel an der Tiergartenstraße. Die Parzelle ist mit 5.800 Quadratmetern deutlich größer als die angrenzenden Grundstücke, auf denen die Botschaften von Österreich, Indien und Ägypten stehen.

Der Entwurf des Berliner Architekten Dietrich Bangert ging aus einem zweistufigen offenen Bewerberverfahren als erstplatzierte Arbeit hervor. Es entstand ein kompakter Baukörper mit einer Nutzfläche von 4.800 qm mittig auf dem Grundstück.
Nach dem Wunsch des Bauherren soll die Landesvertretung das Land Baden-Württemberg auf vielfältige Weise repräsentieren, eine Begegnungsstätte für Besucher bilden und Politikern wie Gästen eine angemessene Unterkunft bieten.
Das Gebäude ist zur Tiergartenstraße über die ersten drei Geschosse trichterförmig eingeschnitten, so dass die Dachzone zusammen mit dem Vorplatz einen trapezförmigen Eingangsbereich bildet. Durch die weit zurückgeschobene Eingangs-Ebene hindurch erreicht der Besucher ein Foyer, von dem aus der Weg bis in den Garten auf der Rückseite des Gebäudes eine durchgängige Inszenierung erfährt. Mit Hilfe beweglicher Holzelemente kann die gesamte Erdgeschosszone in ein fließendes Raumkontinuum verwandelt werden.
Nach dem Foyer folgt ein dreigeschossiger, durch Tageslicht erhellter Empfangssaal, der den zentralen Schauplatz der hausinternen Kulturarbeit bildet.
Über eine Loggia wird schließlich die trapezförmige Terrasse erreicht. Im ersten und zweiten Obergeschoss liegen jeweils U-förmig angeordnet Büro- und Verwaltungsräume.
Die Einteilung des Wohn- und Gästebereichs im dritten Obergeschoss erfolgte auf die gleiche Art und Weise. Nur dienen hier die Einzelräume als Übernachtungszimmer und sind mit einer Badzelle ausgestattet. Ferner gibt es eine Weinstube im Erdgeschoss und einen Bierkeller im Untergeschoss. Außerdem verfügt die Landesvertretung über ein exklusives Kaminzimmer als Rückzugsbereich mit einem Zugang zur Rundblick gewährenden Dachterrasse.

An der schlichten Putzfassade ist die Funktionsteilung ablesbar: Im repräsentativen Erdgeschoss wurden großformatige Fenster eingesetzt, im ersten und zweiten Obergeschoss liegen Bürofenster gleichmäßig auf Achsen verteilt und darüber befinden sich kleinere Gästezimmerfenster.
Im Inneren sind vorwiegend die drei Materialien Kirschholz, Granit und Glas verwendet worden.


Es ist ein Haus entstanden, dass trotz fragwürdiger großer Gesten in der Kubatur grandiose Raumzusammenhänge im Inneren aufzuweisen hat. Das Thema Architektur und Licht erfährt hier eine feinsinnige Neuinterpretation.

Grundstück

Tiergartenstr. 15, 10785 Berlin

Architekten

Dietrich Bangert, BerlinProjektleiterin: Birgit Decker

Bauherr

Land Baden-Württemberg

Verfahren

EU-offener, anonymer zweiphasiger Wettbewerb

Entscheidung

Frühjahr 1997

Baubeginn

März 1998

Fertigstellung

Juni 2000

Baukosten

55 Millionen DM

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