Erst sah es nach einer temporären Installation aus, als während der Funkaustellung und zeitgleich zum „Tag des Offenen Denkmals“ eine drei Geschosse hohe Werbeplane am Bürogebäude Kurfürstendamm 180 in Berlin hing. Doch inzwischen wurde das Plakat bereits einmal aktualisiert, so daß man von einer auf Dauer angelegten Verunstaltung ausgehen kann. Bei dem 1962–65 von R. Hirche errichteten Gebäude handelt es sich um ein eingetragenes Baudenkmal, an dem derartige Veränderungen allenfalls mit Genehmigung der Denkmalpflege zulässig wären. Die liegt aber nicht vor, wie die zuständige Behörde auf Anfrage des BauNetz mitteilte. Falls nicht die Bauaufsicht ohne Absprache eine solche Genehmigung erteilt haben sollte – was als unwahrscheinlich gilt und zur Zeit geprüft wird , – leitet die Denkmalpflege ein Bußgeldverfahren gegen die Verantwortlichen ein. Das Gebäude ist bisher weitgehend im Originalzustand der Wirtschaftswunderjahre erhalten. Es formuliert am Olivaer Platz eine geschwungene Ecke und schließt mit einer schrägen Wandscheibe gekonnt an die gründerzeitliche Nachbarbebauung an. Unter Architekten gilt dieser städtebaulich prominent gelegene Bau des weitgehend unbekannten Architekten Hirche als ein erstaunlich frischer, zeitloser Entwurf, der auch von Gegenwartsarchitekten wie Rem Koolhaas stammen könnte.

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