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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Zum_Tod_von_Helmut_Goldschmidt_20985.html

10.08.2005

Zur Autodidaktik gezwungen

Zum Tod von Helmut Goldschmidt


Helmut Goldschmidt, der Erbauer zahlreicher Synagogen und jüdischer Gemeindezentren im Rheinland, ist am 6. August 2005 im Alter von 86 Jahren gestorben - nur wenige Tage, bevor Papst Benedikt XVI. die von Goldschmidt 1959 wiederaufgebaute Kölner Synagoge an der Roonstraße besucht.

Goldschmidt, der in Köln aufwuchs, konnte aufgrund der Rassegesetze der Nationalsozialisten als Jude nicht seinen Wunschberuf Architekt erlernen. Vorlesungen an der Uni musste er unter anderem Namen hören, daneben nahm er Privatunterricht bei mehreren Architekten. Ab 1941 wurde auch das unmöglich, Goldschmidt wurde verhaftet und zunächst nach Auschwitz und dann in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert.

Nach der Befreiung durch die Amerikaner ging Goldschmidt nach Mayen, wo er sein erstes eigenes Architekturbüro eröffnete. 1948 wurde er mit dem Wiederaufbau des Israelitischen Asyls an der Ottostraße in Köln-Neu-Ehrenfeld betraut. 1950 kehrte er nach Köln zurück. Fast vier Jahre lang arbeitete er mit Oswald Mathias Ungers als Partner, in dieser Zeit entstanden die Kleiderfabrik Jobi an der Aachener Straße in Braunsfeld sowie das „Moulin Rouge“ an der Maastrichter Straße.
Berühmt wurde Goldschmidt jedoch als Architekt mehrerer Synagogen. Er entwarf jüdische Gemeindezentren in Koblenz (1950), Dortmund (1956), Bonn, Münster (beide 1960), Wuppertal (1962) und Mönchengladbach (1967) und das Dr.-Ernst-Schwering-Seniorenzentrum in Sülz.


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