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26.04.2002

Archaische Massivität

Zum 85. Geburtstag des Architekten I.M. Pei


Ein Lächeln auf den Lippen, ein kleiner Mann vor großen Werken - so präsentiert sich der Architekt Ieoh Ming Pei gerne auf Fotografien. Am 26. April 2002 wird der US-Bürger Pei, der 1917 in Kanton (China) geboren wurde, 85 Jahre alt. Erst vor wenigen Tagen war Richtfest für das Deutsche Historische Museum in Berlin - umstritten, weil Pei von Bundeskanzler Helmut Kohl direkt mit der Erweiterung des Zeughauses Unter den Linden beauftragt wurde. Der wiederum wollte es seinerzeit dem französischen Staatschef François Mitterand gleichtun, für den Pei mit seiner gläsernen Pyramide im Innenhof des Louvre (1983-89) ein neues Wahrzeichen geschaffen hatte.

Persönlich ausgewählte Aufträge mit Prestige, das sind die Bauaufgaben, denen sich Pei nach dem Austritt aus seinem 1958 gegründeten Büros I.M. Pei & Partner (New York; später Pei Cobb Freed) auf seine alten Tage widmet. Zuvor baute Pei rund um den Globus in gewaltigen Dimensionen: Hochhäuser, Wohnanlagen, Kulturbauten. Bekannt wurde er 1964 mit dem Bau der Kennedy-Bibliothek in Boston, bei dem seine Freundschaft zu Jackie Kennedy keine unwesentliche Rolle gespielt haben soll. Wenige Jahre später folgte der Erweiterungsbau der National Gallery in Washington (1968-78), der als „One of America's Ten Best Buildings” ausgezeichnet wurde.

Sein Stil zeichnet sich im Wesentlichen durch eine fast archaische Massivität und das Spiel mit geometrischen Formen aus. Seine Denkweise ist US-amerikanisch geprägt, wenngleich er auch europäisches Gedankengut zu seinen Wurzeln zählt: Er begann sein Studium in Pennsylvania, ging dann ans Massachusetts Institute of Technology (MIT), um in den 40er Jahren nach Harvard zu wechseln, wo ihn die Emigranten Walter Gropius und Marcel Breuer mit der europäischen Moderne vertraut machten.
Für seine Verdienste bekam Pei alle großen Preise der Architekturwelt, unter anderem den Pritzker-Preis (1983) und den japanischen Praemium Imperiale (1989), sowie mehrere Ehrendoktorwürden verliehen.


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