Der spanische Architekt Antoni Gaudí i Cornet hätte am heutigen Tage seinen 150. Geburtstag gefeiert. Das berühmteste Gebäude des am 25. Juni 1852 geborenen Gaudí ist immer noch unvollendet: die „Sagrada Familia“. An der im Zentrum Barcelonas stehenden Kirche baute der Architekt insgesamt 43 Jahre; die letzten zwölf Jahre lebte er sogar auf der Baustelle. Antoni Gaudí wird nicht nur von den Katalanen als Nationalheld verehrt, auch die Katholiken möchten den in seinen späten Jahren zum Asketen bekehrten Architekten selig sprechen lassen.

Als Kind sehr krank, konnte Gaudí die Natur nur von Weitem bewundern. Für seine geschwungenen, organisch geformten, farbenfrohen Bauten diente sie ihm in seinem Berufsleben als Vorbild. Sämtliche seiner Gebäude waren gemauert, Stahlbeton kannte er nicht. Nur in seinen frühen Bauten hatte Gaudí einzelne Räume mit Flachdecken ausgestattet, ansonsten führte er alle Decken gewölbt aus. Seine Bauten waren aber nicht nur in ihrer expressiven Formensprache revolutionär, sondern auch mit ihren kühnen Ingenieurkonstruktionen: So funktioniert der Dachboden der Casa Milà im Sommer wie eine Klimaanlage für die Wohnungen. In den Säulen des Park Güell - den er für seinen Mäzen Eusebi Güell errichte - hatte er unauffällig eine praktische Bewässerungsanlage integriert. Er verbündete sich mit dem Handwerk, seine Entwürfe entstanden oft en detail auf der Baustelle.

Nicht nur in Katalonien war Antoni Gaudí erfolgreich, auch in Nordspanien und auf Mallorca baute er; für New York entwarf er ein - allerdings niemals realisiertes - Hotel. Er stand sowohl der Neugotik als auch der Belle Epoque und dem Jugendstil nahe, ohne dass man ihn für eine der Richtungen vereinnahmen könnte. Seine Todesursache war so ungewöhnlich wie sein Baustil: Er wurde am 7. Juni 1926 von der Straßenbahn überrollt und starb einige Tage später in einem Armenkrankenhaus.

Die Stadt Barcelona ehrt seinen berühmtesten Architekten indem es das Jahr 2002 zum Gaudí-Jahr erklärte (siehe auch BauNetz-Meldung vom 07. Februar 2002).

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Weitere Informationen zum Gaudí-Jahr, zu dem Architekten und zu seinen Bauten finden Sie unter www.gaudi2002.bcn.es

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