Am 29. November 1999 erfolgte der erste Spatenstich für eine neue Wiener Zentralbibliothek am Urban-Loritz-Platz. Der Entwurf stammt von dem Wiener Architekten Ernst Mayr, der im November 1998 aus einem europaweit ausgelobten Wettbewerb mit 121 Teilnehmern als Sieger hervorgegangen war. Der Standort des Projekts liegt auf dem sogenannten „Gürtel“, der verkehrsreichsten Tangentialstraße Wiens, die im Moment Gegenstand umfangreicher stadtplanerischer Erneuerungen ist. Direkt nebenan entsteht zur Zeit ein von der Wiener Architektin Silja Tillner gestaltetes Membrandach für den Urban-Loritz-Platz.
Der Bibliotheksneubau wird direkt über einem U-Bahnhof errichtet. Zentrales Element des Entwurfs ist eine nach Süden ausgerichtete große Freitreppe, die einen einladenden Charakter hat und als urbaner Treffpunkt dienen soll. Die Bibliothek soll etwa 300.000 Medien beherbergen, davon etwa 60.000 elektronische Medien. Auf über 6.000 Quadratmetern Fläche soll auch eine Museumsbibliothek und ein Kindermedienzentrum sowie eine „Open Area" entstehen. In der Dachrotunde ist ein Café untergebracht. In der Begründung der Jury unter Vorsitz von Ferdinand Stracke (München) hieß es, das Café könnte "als Quartiertreffpunkt großen Anklang finden". Außerdem rühmte die Jury die Lichtführung und die konstruktive Ausarbeitung.
In den nächsten drei Monaten wird zunächst der unter dem Neubau liegende U-Bahnhof befestigt, um später die großen Lasten der Träger aufnehmen zu können. Der 280 Millionen Schilling (40 Millionen Mark) teure Bau soll bis Ende 2001 fertiggestellt sein.

Zwei weitere Abbildungen zeigen einen Blick auf den nördlichen Gebäudeabschluß und die Freitreppe im Süden (Quelle: Stadt Wien, MA 13).

Informationen über die Planungen für den Wiener Gürtel finden Sie unter der Adresse http://www.guertel.at.
Im Webauftritt des Magistrats der Stadt Wien ist außerdem das Ergebnis des Wettbewerbs aus dem Jahr 1998 dokumentiert.