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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Tagung_zu_Visionen_der_Computertechnik_beendet_5057.html

22.04.1999

Virtuelle Realität in Vaihingen

Tagung zu Visionen der Computertechnik beendet


Am 20. und 21. April 1999 fand im Stuttgarter Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) auf dem Uni-Campus im Stadtteil Vaihingen eine Tagung zum Thema „Architektur im Informationszeitalter - Virtual Architecture Reality“ statt. Zu dieser Tagung waren fast alle namhaften Fachleute des deutschsprachigen Raums angereist, die sich mit diesem Thema befassen.
Im Mittelpunkt stand dabei die Technik der sogenannten „Virtuellen Realität“ (VR), die der Weimarer EDV-Professor Dirk Donath wie folgt definiert: „eine in Echtzeit stattfindende dreidimensionale Interaktion mit einem Computermodell“. VR ist also nicht zu verwechseln mit dreidimensionalen Animationen herkömmlicher CAD-Programme.
Alexander Rieck, IAO-Mitarbeiter und Initiator der Tagung, stellte erneut seine Vision vor, ein Bauvorhaben vom ersten Vorentwurf bis zum Facility-Management in einer Prozeßkette, die auf einem 3D-VR-Datenmodell basiert, zu planen und zu begleiten. Derartige Überlegungen seien aber, wie viele Redner zugeben mußten, derzeit noch in einem Experimentierstadium. Das liege hauptsächlich daran, daß Dateneingabe-, Interaktions- und Datenausgabegeräte noch selten und teuer seien, und außerdem gigantische Rechenleistungen benötigt werden, die nur auf speziellen Supergrafik-Workstations befriedigend schnell laufen. So konnten auch die vom Stuttgarter Hochschulassistenten Joachim Kieferle per Video vorgeführten Studentenarbeiten nicht recht überzeugen, da diese Ergebnisse aus eher unverständlichen Farb- und Formkompositionen bestanden. Einen Bezug zu „baubarer“ Architektur war seitens der Aufgabenstellung bewußt „verboten“ worden.
Wesentlich praxisnäher kam daher der Werkbericht des Düsseldorfer Architekten Thomas Beucker an, der als Kontaktarchitekt und Werkplaner für Frank O. Gehry das inzwischen weitgehend fertiggestellte Bauvorhaben „Neuer Zollhof“ in Düsseldorf betreut. Hier sind in einem patentierten Verfahren VR-3D-Daten so konvertiert worden, daß Schalungselemente für unregelmäßig gekrümmte Fassaden auf CNC-Fräsen vollautomatisch hergestellt werden konnten.
Viele Besucher formulierten als Fazit, daß trotz heterogener Themen der Referate und unterschiedlich tiefgehender Beschäftigung mit dem Kern des Themas durch die Referenten erstmals ein umfassender Überblick über die Chancen und Potentiale der VR-Technik in der Architektur gelungen sei.


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