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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Schluesseluebergabe_fuer_Esslinger_Landesdenkmalamt_13399.html

23.04.2003

Im Dialog

Schlüsselübergabe für Esslinger Landesdenkmalamt


Am Freitag, 24. April 2003 wird den Denkmalschützern des Landes Baden-Württemberg der Schlüssel für ihre neue Behörde in Esslingen übergeben. Der Entwurf des sechsgeschossigen Gebäudes stammt von dem Esslinger Architekturbüro Odilo Reutter, das im Jahr 2000 mit einem 1. Preis aus dem entsprechenden Wettbewerb hervorgegangen war. Neben dem Neubau steht dem Denkmalamt auch ein früheres Schulhaus aus dem 19. Jahrhundert zur Verfügung, das ehemalige Schelztorgymnasium. Für die Modernisierung des Altbaus zeichnet der Esslinger Architekt Heinz Dümmel verantwortlich.
Die städtebauliche Eingliederung des neuen Baukörpers „im Dialog mit dem Altbau“ war eine der Prämissen der Entwerfer. Der Neubau dient der Unterbringung von Labor-, Werkstatt- und Büroarbeitsplätzen.

An der Schnittstelle zwischen mittelalterlichem Stadtkern und gründerzeitlicher Stadterweiterung (Weststadt) gelegen, nimmt das neue Haus mit gezielt gesetzen Eingriffen Bezug auf die bestehenden Strukturen: Als stadträumlicher Abschluss der Blockrandbebauung klinkt er sich an den Solitär des Altbaus an und schafft damit eine differenzierte Raumabfolge entlang der Martinstraße von Straßenraum zu Platzraum. Eine Torsituation zwischen Altstadt und Weststadt entsteht. Der im Innenhof der historischen Anlage implantierte Kubus für die Restaurierungswerkstatt fügt dem Hof eine weitere Dimension hinzu. Ein so genannter „Werkgraben“ in Analogie zum mittelalterlichen Stadtgraben an gleicher Stelle dient der Verzahnung des Bestands mit dem Neubau und der Belichtung der im Untergeschoss liegenden Werkstätten. Gleichzeitig erweitert er die Arbeitsbereiche ins Freie und bietet der Öffentlichkeit Einblicke in die Restaurierungstätigkeit.

Die vollständig verglaste Scheibe hat dank weit gespannter Deckenträger entlang der Mittelachse gänzlich stützenfreie Grundrisse, die Lasten werden über kräftige Betonscheiben nahe den Gebäudeenden abgetragen. Im Scheibenzwischenraum integrierte sogenannte „Retrolamellen“ dienen der Konzentration von thermischer Hülle, Sonnenschutz und Lichtlenkung innerhalb einer Schicht. Flächenbündige Parallel-Ausstellflügel ermöglichen eine natürliche Belüftung und sind Bestandteil der Fassadentextur.

Die im Innenhof des Altbaus gelegene Restaurierungswerkstatt bildet mit einer Hülle aus Streckmetall ein körperhaftes Gegengewicht zur transparenten Leichtigkeit des Sechsgeschossers, das Gitter dient sowohl dem Sonnen- als auch Einbruchschutz.


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