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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Sanierung_des_Palasts_der_Republik_kostet_50_Millionen_Mark_weniger_als_der_Abriss_1125.html

20.03.1997

Ballast der Republik in Berlin

Sanierung des Palasts der Republik kostet 50 Millionen Mark weniger als der Abriß


Am 26. Februar 1997 gaben der Umzugsbeauftragte und Bundesbauminister, Klaus Töpfer, und der Regierende Bürgermeister Berlins, Eberhard Diepgen, die Absicht bekannt, den mit Asbest verseuchten Palast der Republik sanieren zu wollen. Geklärt war damals aber nicht, ob das Gebäude nach der Sanierung abgerissen oder umgenutzt werden sollte. Im Nutzungskonzept, das der Gemeinsame Ausschuß von Bundesregierung und Senat vorgelegt hatte, war vage erst einmal ein Gebäude mit der Kubatur des in den fünfziger Jahren gesprengten Stadtschlosses vorgesehen, in dem ein Konferenzzentrum, ein Hotel, eine Bibliothek und Geschäfte Platz finden sollten. Für die zweijährige, kostspielige Asbestsanierung hatte die Stadt sich etwas Besonderes ausgedacht: Stadtentwicklungssenator Peter Strieder schlug vor, die riesige Baustelle in Berlins Mitte gleich ganz hinter einem mit Holz und Stoff verkleideten Stahlrohrgerüst zu verstecken und auf der „Multimedia-Leinwand“ unter anderem Sport- und Kulturveranstaltungen zu übertragen. Am 19. März wurden jetzt wieder einmal Schritte bekannt gegeben: im Gänsemarschtempo. Der Haushaltsausschuß des Bundestages gab die Mittel für die Sanierung immer noch nicht frei, statt dessen ließ die Oberfinanzdirektion fünf Varianten der Asbestbeseitigung prüfen. Demnach kostet die „Asbestbeseitigung bei Erhalt oder Abriß des Rohbaus“ 101,6 Millionen Mark, 50 Millionen teurer wird die „Asbestbeseitigung einschließlich Abbruch des Rohbaus und Ausbau der Stahlbetonwanne“. Obwohl der Prüfbericht nahelegte, die Entscheidung über Erhalt oder Abriß vor der Beendigung der Asbestbeseitigung zu treffen, wurde am 20. März 1997 vom Haushaltsauschuß des Bundestages nur eines bekanntgegeben: Die endgültige Entscheidung über die Zukunft des Palastes der Republik wird erst 1999 mit Ende der Sanierung fallen.


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