Am 21. Juni 2002 wird in Hamburg das Richtfest für einen neuen zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) gefeiert. Der ZOB an der Adenauerallee wird nach den Plänen des Architekturbüros Silcher, Werner & Redante (Hamburg) gebaut, die 1998 einen internationalen Wettbewerb gewonnen hatten. Der 30 Millionen Mark teure Neubau ersetzt den Zentralen Omnibus Bahnhof, der Anfang der 50er Jahre als „zweckmäßige, wichtige, neue Attraktion Hamburgs“ (Hamburg und seine Bauten, Jahrgang 1929 - 1953) in Betrieb genommen und 2001 in marodem Zustand abgerissen wurde.
Der neue ZOB zeigt sich im Stadtbild als großes, transluzentes Dach, das - nachts beleuchtet - über dem Gebäude schwebt. Das 140 Meter lange, einen Kreisabschnitt bildende Dach steht auf einer Kolonnade mit 21 langen schmalen Stützen und kragt zur Adenauerallee hin weit aus (Statik: Schlaich, Bergermann und Partner, Stuttgart). Unter dem Dach finden die Busreisenden 20 Bahnsteige sowie Serviceeinrichtungen, die in zweigeschossigen modular aufgebauten Boxen untergebracht sind.
Der Wettbewerbsbeitrag konzentrierte sich allerdings nicht nur auf das Gebäude, sondern formulierte auch einen städtebaulichen Vorschlag für den gesamten Standort. Unter dem Motto „Soviel Park wie möglich - so wenig ZOB wie nötig“ schlugen die Architekten vor, das ehemalige Glacis vor dem Steintor wieder zu einem durchgehenden Park zu machen. Ausgehend von dem etwa einen Kilometer entfernten Berliner Tor soll ich der Park bis zum Museum für Kunst und Gewerbe als „schlossähnlichem Endpunkt“ ziehen, und so den neuen ZOB mitten im Grünen stehen lassen. Die Diskussionen um die Verwirklichung dieses Plans sind allerdings noch nicht abgeschlossen. Nun wird erstmal der neue ZOB gebaut, im November 2002 soll er in Betrieb genommen, im April 2003 die Serviceeinrichtungen eröffnet werden.

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BauNetz-Meldung vom 09.06.1998

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