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17.07.2006

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Gesamtkunstwerk

Protest gegen Umgestaltung der Aalto-Bibliothek in Harvard


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Gegen den geplanten Umbau des „Woodberry Poetry Rooms“ in der Lamont-Library der Harvard University von 1949 formiert sich Protest, wie am 10. Juli 2006 bekannt wurde. Architekten und Denkmalpfleger möchten, dass die Raumschöpfung Alvar Aaltos exakt erhalten bleibt. Für den nur hundert Quadratmeter großen Leseraum hatte Aalto eigens Holzvertäfelungen, Regale, Möbel und organisch geformte Lampen aus Messing entworfen.
Während die Universitätsverwaltung davon spricht, dass es nur „ein bescheidener, praktischer Umbau sei, bei dem ein paar Stuhlbeine,
Kabel und der Bodenbelag ausgetauscht werden, befürchten Gegner, dass mit den Änderungen das Ganze zerstört werden könnte. Der Poesie-Raum ist eines von vier Aalto-Werken in den USA.

Ein großer Tisch wird renoviert, zwei Konsolen mit Plattenspielern sollen zu Arbeitsplätzen werden, ferner soll der Raum einen neuen Kork-Fußboden, neue Steckdosen und einen neuen Deckenanstrich bekommen. Ein Stuhl, ein Hocker und einige Lampen sollen in das Busch-Reisinger Museum kommen oder verkauft werden.
Nach Ansicht der japanischen Architektin Toshiko Mori, die Dekanin der Architekturfakultät in Harvard, die den Protest gegen den Umbau leitet, ist Aaltos Raumschöpfung „ein architektonisches Juwel, das die Studenten zum Lesen, Studieren und Hören von Poesie animieren soll“.

Zu den Details des Raumes gehören eine bewegliche Buchwand, eine Vitrine und ein Alkoven mit dekorativer Holzverkleidung für Schallplatten. Bis zu acht Studenten konnten zeitgleich einer Aufnahme lauschen. Vier oktogonale Plattentische mit Glasdeckeln dienten dazu. Zwei werden entfernt und zwei zu Lesepulten umgebaut. Aaltos Frau Aino hatte die Textilien entworfen. Die sanfte Beleuchtung und die bequemen Sitze sollten die Atmosphäre der Kontemplation unterstützen.
Moris Meinung nach ist der Raum „eines des feinsten Beispiele
der Innenarchitektur der 40er Jahre und Aaltos Integration von Oberflächen, Möbeln und Beleuchtung.
Die originalen Artek-Sitze sollen durch haltbarere Möbel ersetzt werden. Die Lampen werden der neuen Sitzordnung angepasst. Ein Bücherregal wird aus Sicherheitsgründen entfernt, um den Blick der Bibliothekare nicht zu behindern.
Der seit Anfang Juni 2006 dauernde Umbau soll im September abgeschlossen werden. Mori und ihre Unterstützer, zu denen auch Kenneth Frampton gehört, verlangen einen sofortigen Umbaustopp.


 
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