Am 13. November 2003 tagten erstmals die 88 Thüringer Landtagsabgeordneten im neuen, fast voll verglasten Rundsaal des Landtages in Erfurt. Der neue Plenarsaal wurde mit einer Feierstunde offiziell eingeweiht.
Die Opposition (PDS und SPD) blieb der feierlichen Eröffnung fern, denn sie findet den Bau zu teuer. Der Umbau des Plenarsaales aus dem Jahr 1952 hätte es ihrer Meinung nach auch getan. Auch der Bund der Steuerzahler kritisierte die Ausstattungskosten und erneuerte seine Forderung, die Zahl der Abgeordneten zu verringern. Die Bedeutung der Landtage nehme stetig ab.
Der neue Saal mit einer Grundfläche von 650 Quadratmetern hat 9,7 Millionen Euro gekostet; das Funktionsgebäude mit Büros, Sitzungsräumen und Kantine gut 25 Millionen.
Im neuen gläsernen Saal sind die Wände mit hellem Buchenholz getäfelt und die Sitze wurden im Rund gruppiert.

Entworfen wurde der Neubau vom Architekturbüro Weindel aus Waldbronn bei Karlsruhe, das 1997 als Sieger aus einem Wettbewerb hervorgegangen war (BauNetz-Meldung vom 24. April 2001). Von 1998 bis 1999 realisierte das Büro bereits den ersten Bauabschnitt, die Sanierung des denkmalgeschützten 50er-Jahre-Verwaltungshochhauses.

Die beiden neuen Gebäude sind als eigenständige Baukörper neben die bestehenden Solitäre - das Hochhaus und den alten Plenarsaal - gestellt worden. Der neue Plenarsaal ist als zweigeschossiger Glaskubus konzipiert, der lediglich zum Beethovenplatz eine geschlossene, mit Travertin verkleidete Wand zeigt. Das Funktionsgebäude mit Sitzungssälen und Büros gruppiert sich auf quadratischem Grundriss um einen großen Innenhof.
Am 15. November 2003 kann der Plenarsaal zwischen 11 und 15 Uhr von den Bürgern besichtigt werden.

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