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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Neues_Terminal_in_New_York_eingeweiht_-_mit_Kommentar_der_Redaktion_20887.html

01.08.2005

Anywhere neben Saarinen

Neues Terminal in New York eingeweiht - mit Kommentar der Redaktion


Am 27. Juli 2005 wurde in New York der erste Bauabschnitt eines neuen Terminals am Flughafen JFK eingeweiht. Entworfen hat ihn das Büro DMJM, Bauherr ist American Airlines.

Das 1,3 Milliarden US-Dollar teure neue Terminal wird hundert Schalter und 36 Gates haben und kann 1.800 Passagiere pro Stunde abfertigen.
Zum ersten Bauabschnitt gehört eine 5.700 Quadratmeter große Halle, die durch einen unterirdischen Tunnel mit den vier Abflugbereichen verbunden ist. Das 220.000 Quadratmeter große Terminal liegt hinter dem bestehenden Terminal und ist in drei Geschosse aufgeteilt: Eines für Ankünfte, eines für Abflüge und eines für Lounges und Büros. Das große Dach wird von Trägern getragen, die auf baumartigen weißen Stahlstützen ruhen.
Zunächst finden nur Inlandsflüge und Abflüge in das Ausland statt, internationale Ankünfte können erst abgefertigt werden, wenn in ca. 18 Monaten die Zoll- und Grenzschutzeinrichtungen fertig gestellt sind.
Die zweite Bauphase soll im April 2007 abgeschlossen sein.

Kommentar der BauNetz-Redaktion:

Die bissige Kritik der New York Newsday trifft völlig zu: Das neue Terminal wende „nur die allgemein geltenden Regeln der Flughafenarchitektur an, nach der Airports große Maschinen sind, in denen Menschen 'verarbeitet' und nur gerade so glücklich gehalten werden müssen, dass die Kassen in den Flughäfenläden klingeln“. Für die antiseptische Airport-Neutralität erfindet der Newsday das Wort „eine saubere Ecke von Anywheresville“.

Dabei gibt es direkt nebenan zwei Gegenbeispiele: Als der Flughafen JFK noch Idlewild hieß, war er Standort für zwei der elegantesten Terminals der Nachkriegszeit: Das Ufo des Pan-Am-Terminals, eine Ikone der raumfahrtbegeisterten 50er Jahre-Architektur, und natürlich Eero Saarinens TWA-Terminal. Beide Bauherren sind lange pleite, und nur der Aufschrei unter den New Yorker Architekten konnte den Abriss von Saarinens Meisterwerk verhindern. Allerdings wird es derzeit für die Billigfluggesellschaft JetBlue architektonisch verstümmelt. Verkäufer dieses Terminals war übrigens eine Airline, die TWA nach dem Bankrott übernahm und nun nebenan selbst neu gebaut hat: American Airlines.

Ulf Meyer


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