Das Rotterdamer Büro Rem Koolhaas / OMA hat seine Planungen für einen Museumsneubau der Flick Collection in Zürich eingestellt. Koolhaas war im Januar 2001 beauftragt worden, im Zürcher West-Quartier, in direkter Nachbarschaft zum „Schauspielhaus im Schiffbau“, einen Neubau für die rund 2.500 Werke der Sammlung zu bauen. Einem Bericht der Zürcher Wochen Zeitung (WoZ) zufolge habe der Auftraggeber Friedrich Christian Flick nun das Interesse an dem Projekt verloren. Der Pressesprecher von OMA, Jan Knikker, erklärte, der Auftrag für den Museumsneubau sei gestoppt worden. Man habe die Planungen leider niemals der Öffentlichkeit präsentieren können.

Das Museumsprojekt war unter öffentlichen Beschuss geraten, weil sich der Milliardenerbe und Kunstsammler Friedrich Christian Flick - wie der Rest der Flick-Familie - weigerte, einen Beitrag zur Entschädigung der ehemaligen Zwangsarbeiter zu leisten. Dies hatte in der Schweiz massive Proteste ausgelöst und auch den Museumsneubau und die Ansiedlung der Sammlung ins Kreuzfeuer der Kritik gebracht. Noch im März 2001 hatte Friedrich Christian Flick allerdings in einem Pressegespräch betont, er wolle an den Museumsplänen festhalten und seine Sammlung in Zürich der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Ob das Museumsprojekt endgültig gestorben ist, ist derzeit noch ungewiss. Die Flick Collection, so die WoZ, wolle erst einmal eine „Denkpause“ einlegen.

Zum Thema:

BauNetz-Meldung vom 23.01.2001 zur Präsentation der Museumspläne

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