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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Mehr_Chancen_fuer_junge_und_kleine_Bueros_beim_Berliner_Schloss-Wettbewerb__29326.html

17.12.2007

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Nachgebessert

Mehr Chancen für junge und kleine Büros beim Berliner Schloss-Wettbewerb?


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Da wurde wohl nochmal „nachgebessert“: Anlässlich des am 17. Dezember 2007 startenden Bewerberverfahrens, das dem Realisierungswettbewerb zum „Humboldt-Forum“ in Berlin (siehe BauNetz-Meldung vom 27. November 2007) vorgeschaltet ist, weist die Bundesarchitektenkammer darauf hin, dass das Verfahren nun auch „für kleine und junge Architekturbüros geöffnet“ worden sei. Die Kammer heftet sich das als Erfolg ihrer Verhandlungen mit dem auslobenden Bundesbauministerium auf ihre Fahnen.
Doch was ist wirklich erreicht worden? Büros, die an dem Verfahren teilnehmen wollen, müssen jetzt folgende Kriterien erfüllen:

  • Das Büro muss in der Vergangenheit mindestens ein Projekt mit einer Bausumme von 5 Millionen Euro und vergleichbarer Komplexität bearbeitet haben. Sofern dieses Projekt nicht realisiert wurde, muss es wenigstens einen Preis, Ankauf oder lobende Erwähnung in einem Wettbewerb bekommen haben.

  • Das Büro muss mindestens vier Mitarbeiter (einschließlich Inhaber) haben oder einen Umsatz von jährlich 300.000 Euro in den letzten drei Jahren erzielt haben. Hier war zuvor von fünf festangestellten Mitarbeitern und einem Umsatz von 500.000 Euro die Rede, wie die „Berliner Zeitung“ erfahren haben will.
Diese geringfügige Senkung der Kenngrößen wird also als „Öffnung für junge und kleine Büros“ verkauft.
Ansonsten bleibt es bei den Regeln für den Wettbewerb, also insbesondere bei der Verpflichtung zur Rekonstruktion der barocken Fassaden. Hier hatten Äußerungen aus dem Bauministerium in der Vergangenheit Hoffnungen geweckt, dass auch eine moderne Interpretation in dem Wettbewerb eine Chance hätte.

Aus den Teilnehmern des Bewerberverfahrens werden 30 Büros zur Weiterbearbeitung aufgefordert werden.


Kommentare

14

Greetings! | 18.12.2007 18:38 Uhr

die alten

ist wohl schade dass es nicht ohne die alten, etablierten bueros funktioniert. Also lasst uns diese disskusion irgendwie nach aussen tragen. ich stelle mir ein land des offenen wettbewerbes vor, jedes verfahren....davon lernen auch die privaten..vergesst die mafiosen strukturen der kammern, die kennen das problem und machen nichts..!!.lasst uns doch jeden tag alle einen handschriftlichen Brief an unsere superstar bueros, GMP, SHA, etc schreiben. Diese Bueros haetten heute offensichtlich auch keine chance und wuerden sich wahrscheinlich hier im baunetz genau so aufregen. Der geehrte Herr Gerkan sollte keine neue Hochschule erfoeffnen an der er sich feiern laesst eroeffnen sondern sollte seine macht dafuer einsetzen das wir alle die gleichen chancen haben wie er damals. natuerlich nicht behnisch, auer, allmann sattler, kollhoff, etc. vergessen. WETTBEWERB MUSS OFFEN SEIN!!!!dann verteilt sich auch der aufwand fuer den auslober...das leidige thema...und wir architekten koennen nichts dafuer dass sachbearbeiter bei den hochbauaemtern faul sind!!!! WB MUSS OFFEN SEIN!!!

13

Count | 18.12.2007 15:03 Uhr

Diskussion

Ich bin hocherfreut zu lesen, das es so viele von uns "unzufriedenen" gibt!

"Architekten hört die SIgnale"

12

junge architektin unter 40 | 18.12.2007 13:33 Uhr

nachgebessert

vor so ziemlich genau 4 jahren habe ich gesammelte absagen von losverfahren (inzwischen auch ein seltenes auswahlverfahren geworden) an die einzelnen architektenkammern der länder geschickt - alle absagen hatten den gleichen inhalt: es tut uns leid ihnen mitteilen zu müssen, dass ihr büro unter den 1.275-2.045 bewerbern nicht ausgelost wurde....

die kammern haben darauf teilweise gar nicht geantwortet oder mir mitgeteilt, dass sie sich ja bereits bemühen, den jungen büros eine chance zu geben.

unser büro hat es weiter mit VOF-verfahren versucht, da bekommt man dann nicht einmal mehr eine absage oder erfährt, welches büro ausgewählt wurde. ende der transparenz-basta.

in den monatlichen kammerpublikationen wird den jungen architekten dann emfpohlen in china, österreich oder sonstwo im ausland zu arbeiten, besser stadtführungen zu veranstalten, ein memory zu entwerfen, ihre entwürfe auf t-shirts abzudrucken oder das eigene marketing grundlegend zu verbessern und sich auf einer messe zu präsentieren.

...dabei sprechen die zahlen für sich: im baunetz sind von allen nationalen wettbewerben (zieht man die studentenwettbewerbe und die awards für gebaute architektur ab) gegenwärtig nur zwei offene wettbewerbsverfahren vertreten - das ist sogar eher viel, vergleicht man mit den letzten jahren.

alles in allem hilft wirklich nur eines: offene wettbewerbe in allen bundesländern für alle bauaufgaben - oder anders ausgedrückt:
CHANCENGLEICHHEIT FÜR JUNG UND ALT, GROSSE UND KLEINE
darum sollten sich die kammern nicht nur bemühen, sondern das könnten sie sehr wohl für ihre mitglieder einfordern.

dafür müssen die mitglieder dies aber zunächst einfordern. also ran liebe kollegInnen!

11

martin | 18.12.2007 10:57 Uhr

Egal...

...wieviele "junge" Büros mitmachen sollten, da hat WWArchitekt schon recht, der Kuchen wird ohnehin "untereinander" aufgeteilt, weil die "Richtigen" schon in den dafür bestimmten Positionen sitzen...ach, ein verqueres Geschäft!
Offener Wettbewerb, frei für jeden, Chancen für jeden, Planungsschlaraffenland!
Ich kann mich eigentlich nicht erinnern, jemals dazu ein Statement von meiner Kammer gehört oder gelesen zu haben. Oder irgendeine Aktivität dazu, die über das jährliche Eintreiben des Beitrages einschließlich kläglicher Kopien der Beitragsordnung hinausgeht.... Schönes Fest!

10

Waldundwiesenarchitekt | 18.12.2007 09:34 Uhr

Prinz

also wirklich beachtenswerte Beiträge des Herrn Prinz, der das Problem allein bei den jungen Architekten sieht, schon ist er damit fertig. Richtig ist vielmehr, daß die Standeszwangskammern abgeschafft gehören, denn das sind überholte mittelalterliche Kleinstaaten-Strukturen, die in der heutigen Zeit so überflüssig sind, wie ein Kropf oder die Schornsteinfeger. Im heutigen Europa sowieso eine lächerliche Institution. Dort werden die Zwangsmitgliedsbeiträge, die sich die meisten Architekten im warsten Sinne vom Munde absparen müssen, mit mehr oder weniger überflüssigen Unsinn verbraten, ohne sich der wirklichen Probleme der Mitglieder anzunehmen.
Allein die Gegenüberstellung von Verwaltungsausgaben und Ausgaben für z. B. Öffentlichkeitsarbeit spricht für sich.
Im übrigen hängen gute Ideen nicht von Auswahl
kriterien ab; die Realisierung steht dann auf einem ganz anderen Blatt.
Das heutige Wettbewerbswesen ist eine geschlossene Gesellschaft der üblich Verdächtigen, die mal Richter und mal Teilnehmer sind; jeder von denen weiß, welcher Entwurf von wem stammt; entsprechend kümmerlich sind letztendlich auch die Ergebnisse.

9

ich bin einer | 17.12.2007 23:22 Uhr

der ca. 60 Wettbewerbe

in den letzten 18 Jahren als Selbständiger und Mitinhaber eines kleinen Büros mitgemacht - und noch nie einen gewonnen - hat.
Auch sowas gibt´s.
Und deshalb auch noch nie einen Wettbewerbsentwurf realisieren konnte.
Nur dadurch, dass das Büro sich bei anderen Prämierungsverfahren wie z.B. Beispielhaften Bauten etc. (wunderbarer- oder glücklicherweiseweise?) profilieren konnte, d.h. private Bauherren uns einst eine Chance gaben, kann das kleine Büro heute seltenst (d.h. erst einmal !) durch Glück (= Losverfahren) an Architektenwettbewerb(en) überhaupt noch beteiligen...
Es trifft also nicht nur "het jongens" - auch die "Etablierten" bleiben weitestgehend ausgeschlossen.
Und das kann nicht so bleiben, Herr Prinz !!!

8

Greetings! | 17.12.2007 22:05 Uhr

zweiter Vorschlag!

Ich stimme Sabine voll und ganz zu. Ich wuerde nur gerne noch anfuehren dass meiner Meinung das einfachste waere durchzusetzten dass alle Verfahren in denen oeffentliche Mittel verplant und verbaut werden OFFEN zu gestalten. Ohne Einschraenkung!!! Man kann zwar VW, BMW, Porsche etc. nicht vorschreiben wie sie Leistungen vergeben sollen, aber die Behoerden muessen dazu verpflichtet werden. Europaweit!!! dann gibt es wieder eine Chance fuer Architektur und somit auch eine Perspektive fuer uns Junge Architekten...Wettbewerb muss offen sein...der Rest kommt spaeter...

7

Dipl.Ing. Sabine Fritsch | 17.12.2007 20:42 Uhr

Engagiert Euch

Das Problem der Partizipation junger Büros liegt meines Erachtens darin,
dass immer versucht wird, eine Vorleistung einzufordern ( Referenzen, Umsatz etc.) die ersteinmal nichts mit der im Wettbewerb zu erbringenden Leistung zu tun hat. Die Qualität eines Entwurfes ist direkt ablesbar an den eingereichten Plänen und Modellen, das ist der Sinn dieses Verfahrens. Dafür ist die Architekturgeschichte voll von Beispielen: Libeskind, Jüdisches Museum (Umsatz damals sicher < 300000 Eur), GMP Flughafen Tegel (war eine Diplomarbeit) Sauerbruch Hutton GSW Hauptverwaltung (ein Mitarbeiter) etc. aber früher gab es keine abwitzigen Teilnahmeauflagen.Die Architekturgeschichte lehrt, wer niemals die Chance zu Partizipation bekommt, baut nicht. Vielleicht ist Ihnen schon aufgefallen, dass fast alle prestigeträchtigen Projekte in Deutschland von ausländischen Architekten ausgeführt werden - Elbphilharmonie, Allianzarena, Phaenon Wolfsburg, Neues Museum Berlin, BMW-World, Mercedes Benz Museum, Porsche Museum etc... Ich spreche dies deswegen an, da ich das Gefühl habe, dass Deutschland eine ganze Architektengeneration verloren hat.Kleine Büros haben beispielsweise in Österreich viel größere Chancen, siehe hierzu die Zulassungsbedingungen bei Wettbewerben dort. Wer jung Aufträge erhält, kann es später zur Meisterschaft bringen. Deutschland hat anscheinend keine Meister.
Oder muss der erste Auftrag immer von den Verwandten oder aus der schlagenden Verbindung kommen - ist das die Restituierung der Zeit vor 1968?
Mein Lösungsvorschlag besteht ganz einfach darin, die Leistungen zu trennen. Wenn ein Büro keine Erfahrung in der Umsetzung großer Projekte hat, dann muss eben nach dem Wettbewerb mit einem erfahrenen Büro kooperieren. Das macht Zaha Hadid bei jedem Projekt und keinen stört es.
Ein anderer Vorschlag wäre, Architekten, die beispielsweise als Mitarbeiter Projektleiter bei entsprechend großen Bauvorhaben waren, die Teilnahme an solchen Projekten unter eigenem Namen zu erlauben. Wer zehn Jahre beispielsweise bei GMP gearbeitet hat und über hundert millionen Euro verbaut hat, sollte doch die Möglichkeit zu selbstständigen Teilnahme an Wettbewerben erlangt haben. Das ist doch der klassische Architektenweg - erst die Lehrjahre, dann das eigene Büro. Wie würde die Architektur heute aussehen, wenn Mies seine Entwürfe für den Alexanderplatz und das Hochhaus Friedrichstraße nicht hätte abgeben dürfen, weil er einfach nicht zugelassen war?
Im Übrigen müsste erwägt werden, ob nicht eine Beschwerde beim Kartellamt eingereicht werden sollte. Denn das, was im öffentlichen Wettbewerbswesen passiert, dient dem Monopol weniger Architekturbüros, die den Markt kontrollieren. Auf der anderen Seite stehen die, die in den Büros die Wettbewerbe "schrubben", auch ohne Mindestlohn. Den braucht es ja auch nicht, da der Mitarbeiter sowieso nur Mitarbeiter bleiben können. Selbstständigsein und als Konkurrent beim Wettbewerb auftreten, dass das nicht geht, dafür hat schon die Kammer gesorgt.


6

Tillman Prinz (2) | 17.12.2007 18:44 Uhr

Engagiert Euch!

Aus Anlaß der Kritik auch an diesem Wettbewerbsverfahren kann ich nur wieder und wieder dazu aufrufen: Engagiert Euch in der Berufspolitik! Wenn die Stimme der jungen und kleinen Büros gehört werden soll, muss sie jemand erheben. Wer könnte das besser als Ihr. Zu tun gibt es mehr als genug. Ernstgemeinte Vorschläge gerne an prinz@bak.de

5

doofes | 17.12.2007 18:25 Uhr

schloss

wer bei dem wettbewerb mitmacht is selber schuld !
das wird IDEENWETTBEWERB mit paar kröten für liebeskind , kollhoff etc und mehr nicht....

4

Tillman Prinz | 17.12.2007 18:23 Uhr

Wettbewerb zum Humboldt-Forum

Natürlich, es ist nie genug, was eine Berufsvertretung überhaupt erreichen kann. Aber wer sich etwas mit dem Verfahren beschäftigt hat, erkennt, dass jetzt qualitative Auswahlkriterien im Vordergrund stehen und quantitative Kriterien erheblich abgesenkt wurden. Denn wo € 500.000 Jahresumsatz + Mitarbeiterzahl (5) + realisiertes Referenzobjekt vergleichbarer Größenordnung gefordert waren, ist jetzt keine Realisierung, kein Großprojekt und nur alternativ € 300.000 Umsatz oder mind. 4 Mitarbeiter nachzuweisen. Dieses sollte in Arbeitsgemeinschaften auch Kleinstbüros gelingen. Wir hoffen auf ein Feuerwerk an kreativen Lösungsvorschlägen, damit für diesen Ort der beste Entwurf ausgewählt wird. Und nur an dessen Verfasser oder Verfasserin sollte der Auftrag gehen. Zur Öffnung des Wettbewerbs wurde somit nicht alles, aber sehr viel erreicht.

3

ein von denJungen | 17.12.2007 17:31 Uhr

ewiger Filz

Die intelligent ausgeklügelten Verfahrensweisen bei nahezu allen Wettbewerben der letzten Jahre haben eindeutig gezeigt, dass in D das Interesse, jungen Büros - und damit auch einer frischeren Architektur - eine Chance einzuräumen von Seiten der etablierten Büros, die ihre Lobby auch bestens in den A-Kammern etabliert haben, nicht nur gering, sondern eigentlich gar nicht erwünscht ist.
Hart, engagiert arbeitende Junge könnten den reichen, mächtigen Alten ja gefährlich werden.
Ausser sie dienen sich in deren Büro hoch und kaufen ihnen dann noch den Laden ab.

Jahresbilanz im Durschnitt: 1-3 offene Wettbewerbe, ein paar seltene WB, wo die jungen, kleinen auch 'mal in den "Lostopf" steigen dürfen.

Wo bleibt hier die Innovation?

2

beachboy | 17.12.2007 16:21 Uhr

ich bin dafuer...

das mal einfach keiner mitmacht...
selbiges gilt fuer die dusseligen VOF-geschichten...
in bayern kommst von ausserhalb ja gar net mehr nei...

wir sind zwar alle zuviel, aber irgendwann kommt der punkt, an dem es kippt...die alten sterben am herzklabaster, weils zuviel umsatz haben und die jungen ham noch nix gemacht...und duerfen net...

wer macht dann die ganze arbeit?
vielleicht nimmt das die bundesregierung dann auch noch in die hand...planungsabtei bundesarchitektenministerium.

vielleicht bringen wir das dann im humboldt-forum unter?...ups jetzt hab ich ja zuviel verraten...
frohe ostern!

1

P.F. Architekt | 17.12.2007 16:03 Uhr

nachgebessert

das ist ja eine wahrlich frohe botschaft. nun müste nur noch bei allen restlichen architektenwettbewerben über die chancen zur teilnahme für junge und kleine büros verhandelt werden....frohe weihnacht!

 
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