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08.05.2003
Saure Zitronen
Kölner Verein vergibt Preise für schlechte Bauwerke
Am 6. Mai 2003 vergab der Kölner Verkehrsverein (KVV) drei „Saure Zitronen“ an die schlechtesten Bauwerke bzw. öffentlichen Räume der Kölner Innenstadt. Der Verein hatte eine hochkarätige Jury, der unter anderem Stefan Braunfels und Kaspar Kraemer angehörten, für Ihr Anliegen gewinnen können. In die „Saure Zitrone“ mussten die Verantwortlichen für folgende Objekte beißen:
- Kategorie „Häuser/Objekte“: Hotel InterContinental am Standort des ehemaligen Stadthauses und seine Betreiberin, die Dorint AG
- Kategorie „Vernachlässigung des öffenlichen Raums“: Umgebung der Kölner Oper bzw. die Gebäudewirtschaft der Stadt Köln für das Opernhaus
- Kategorie „Missachtung städtischer Infrastruktur“: Zufahrt zum Rheintunnel unter der Hohenzollernbrücke und ihre Betreiberin, die Deutsche Bahn AG, Abt. Infrastruktur und Immobilien, für den Rheintunnel
Als Beispiel für die besondere Vernachlässigung eines großen Kulturgebäudes im städtischen Raum wurde der „bemitleidenswerte Zustand“ von Opernhaus und Umgebung angeführt. Die Stadt erhielt die „Saure Zitrone“ für ihr Versäumnis, „die nötige optische und bauliche Qualität dieses bedeutenden städtischen Ensembles zu gewährleisten“ (KVV). Das Opernhaus war in den fünfziger Jahren von dem Architekten Wilhelm Riphahn errichtet worden.
Der „miserable Zustand“ der Zufahrt zum Rheintunnel unter den Brückenbögen der Hohenzollernbrücke wurde vor allem auf Grund seiner direkten Nähe zu den Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt wie Dom, Philharmonie und Museum Ludwig kritisiert. Die Durchfahrt gleiche einer „Tropfsteinhöhle“ bzw. einem „überdimensionalen Abwasserkanal“ (Jury) und werde der Erwartung an einen zentralen Zugang zur Stadt nicht gerecht.
Die „Saure Zitrone“ wurde dieses Jahr zum dritten Mal vergeben, letztes Jahr erhielt sie die Dom-Umgebung, im Jahr 2001 wurde dem Musical-Zelt auf dem Breslauer Platz die Unehre zuteil.
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