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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Gruene_fordern_Moratorium_fuer_Abriss_des_Palasts_der_Republik_21890.html

10.11.2005

Aufschieben

Grüne fordern Moratorium für Abriss des Palasts der Republik


Die Bundestagsfraktion der Grünen hat am 8. November 2005 in einem Antrag an die Bundesregierung ein Abriss-Moratorium für den Palast der Republik in Berlin gefordert.

Am Dienstagabend ließ sich die Bundestagsfraktion der Grünen durch den Rohbau führen, kurz nachdem sie im Parlament den Antrag eingebracht hatte, den Palast vorerst nicht abzureißen. Sekundiert werden die Bundesgrünen von ihren Berliner Kollegen mit einem ähnlichen Antrag ans Abgeordnetenhaus, der Senat möge mit der Bundesregierung über ein Abrissmoratorium verhandeln.

Die in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie (BauNetz-Meldung vom 24. 8. 2005) habe deutlich gemacht, dass die Empfehlung der Internationalen Expertenkommission in wesentlichen Teilen nicht realisierbar ist, heißt es in dem Antrag. Das Programm des Humboldtforums müsste halbiert und 60 Prozent aller Nutzungen außerhalb des Schlossnachbaus untergebracht werden – Humboldtforum und Schlossnachbau sind kaum miteinander vereinbar. Zudem sei die Belastung für die öffentliche Hand mit über 30 Jahre verteilten 900–1.200 Millionen Euro enorm und entspräche in etwa der Summe, die der Bund für den Umbau der gesamten von der Schrumpfung gezeichneten Städte in Ostdeutschland von 2002–09 auszugeben bereit ist. Das Gebäude wäre demnach mit Abstand das teuerste öffentliche Bauwerk jemals in Berlin.

Der Palast der Republik solle daher nicht abgerissen werden, solange nicht eine realistische und durchführbare Neubebauung des Schlossplatzes planerisch konkretisiert und von den notwendigen politischen Gremien beschlossen worden ist. Und darüber hinaus sollte das Gebäude und die für den Abriss eingeplanten Mittel einem vertrauenswürdigen kulturellen Träger übergeben werden, um hier in provisorischer Form Programmelemente eines ausgearbeiteten, durchdachten und zukunftweisenden Konzepts eines Humboldtforums experimentell zu realisieren, zu erproben und zu entwickeln.

Die Berliner Grünen haben gleichfalls Anfang der Woche die Erhaltung und Sanierung des ICC und der Deutschlandhalle gefordert (siehe BauNetz-Meldung vom 1. 7. 2005). Noch im November soll eine Senatsentscheidung über die Zukunft beider Gebäude fallen. Bei einem Rundgang durch das Internationale Congress-Centrum wurde den Berliner Abgeordneten die Notwendigkeit eines Abrisses noch einmal suggestiv vorgerechnet: Eine Sanierung des ICC werde rund 146 Millionen Euro kosten, ein Abriss hingegen nur 30 Millionen Euro.
Im Falle der Deutschlandhalle hingegen schätzt der Bezirk, dass der Bau zur Wiederbelebung als Eissporthalle für nur 150.000 Euro saniert werden kann, eine Grundsanierung dürfte 1,5 Millionen Euro kosten. Der Sportausschuss des Parlaments hatte kürzlich die Öffnung der stillgelegten Halle gefordert. Die Kosten für die Neubebauung wurden nicht in den Vordergrund gestellt.


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