In der Schweizer Gemeinde Münsterlingen am Bodensee in der Nähe von Konstanz wurde am 21. August 2004 der Neubau des Gemeindezentrums gefeiert. Der mutige Entwurf für die kleine Gemeinde stammt von dem Luzerner Architekten Daniele Marques, der im Jahr 2001 den Wettbewerb dazu gewonnen hatte.

Münsterlingen ist eine politische Gemeinde, die erst vor zehn Jahren aus den zwei eigenständigen Ortsgemeinden Landschlacht und Scherzingen gebildet wurde. In dem Neubau wurden neben der Gemeindekanzlei auch ein Feuerwehrdepot und ein Werkhof integriert.

Daniele Marques hat hierfür eine fast introvertierte Anlage zwischen den historischen Bauten von Spital, Kloster und Kapelle geschaffen, die sich durch ihre geringe Größe gut in den Kontext einfügt. Entschieden modern hingegen ist die Fassade aus dunklem Sichtbeton. Die starke Reliefierung der Fassade erinnert an Bauten aus den sechziger Jahren von Walter Förderer oder Helmut Striffler.
Die länglichen Einschnitte der Fenster und Eingänge sowie der schräge Dachabschluss brechen jedoch mit dieser Ästhetik und wandeln die massive Tektonik in eine fragil erscheinende Gebäudehülle.

Die Anlage folgt mit ihrer Abtreppung der örtlichen Topographie und ermöglicht so die Aussicht auf den See und die Umgebung. Von Ferne wirkt der flache Baukörper wie ein Stapel Holzbalken oder ein Schieferfelsen - Assoziationen, die in diesem Kontext durchaus gewollt scheinen.

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