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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Erster_Spatenstich_fuer_Museumsneubau_von_Schneider_Schumacher_in_Oranienburg_6717.html

20.03.2000

Immaterielle Reflexionen

Erster Spatenstich für Museumsneubau von Schneider + Schumacher in Oranienburg


Am 20. März 2000 fand in Oranienburg der erste Spatenstich für ein Museum statt, das an das sowjetische Speziallager des NKWD erinnern soll. Der nahe dem ehemaligen Konzentrationslager Sachsenhausen-Oranienburg gelegene Bau entsteht nach den Plänen des Büros Schneider + Schumacher (Frankfurt), das im April 1999 einen beschränkten Realisierungswettbewerb gewonnen hatte (siehe BauNetz-Meldung vom 28.04.1999). Die Architekten wollen mit ihrem Entwurf nach eigenen Angaben ein Gebäude schaffen, das „informiert und zur Kontemplation anregt, ohne zu überwältigen; das herkömmliche Architekturelemente und -sprachen vermeidet und sich selbst zurück nimmt, ohne zu verschwinden“. Die Proportionen der Lagermauer und der Steinbaracken sollten respektiert werden, aus diesem Grund liegt der eingeschossige kubische Baukörper einen Meter versenkt in der Erde. Die Außenwände aus großformatigen, polierten grauen Betonfertigteilen reflektieren die landschaftliche Tristesse und die baulichen Reste des Lagers. Dabei soll die Massivität des Betons einen bewußten Kontrast zu den „immateriellen Reflexionen der Umgebung auf der Außenhaut“ herstellen. Das streng gegliederte Gebäude hat neben dem eingeschnittenen Eingang nur zwei weitere Öffnungen. Sie sind als schmale Schlitze mit eingelassenen Verglasungen ausgebildet und geben den Blick auf den Friedhof und die Steinbaracken frei. Das Museumsgebäude ist zwar schon von der Station „Z“ aus durch eine Maueröffnung wahrzunehmen, der Eingang jedoch ist erst nach Durchschreiten der Mauer zu sehen. Das Haus wird durch eine transluzente, auch zu Ausstellungszwecken benutzbare Wand geteilt. Dahinter befinden sich Vorführ- und Seminarräume sowie Büro- und Nebenräume. Um die Ausstellungskonzeption von konstruktiven Einschränkungen zu befreien, ist der Ausstellungsraum stützenfrei gestaltet.

Eine Innenraumperspektive und ein Lageplan sind als weitere Zoom-Bilder hinterlegt (Quelle: Schneider + Schumacher).


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