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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Duesseldorf_ringt_um_den_Ehrenhof-Komplex_2897.html

18.12.1997

Kunst und Kommerz

Düsseldorf ringt um den Ehrenhof-Komplex


Seit über zehn Jahren wird nach einer Lösung für den ramponierten Kunstpalast in Düsseldorf gesucht. Zwar wurde das in den zwanziger Jahren von Wilhelm Kreis stilprägend umgebaute Gebäude zwischenzeitlich generalüberholt, doch eine architektonisch und institutionell tragfähige Vision fehlte bislang. Nachdem wiederholt mit einem Abriß geliebäugelt wurde, liegt jetzt ein weitreichendes und in seiner Größenordnung in Deutschland wohl einmaliges Konzept auf dem Verhandlungstisch, über das der Düsseldorfer Stadtrat heute entscheidet. Die Stadt und der Energiekonzern Veba AG planen bis in das Jahr 2010 eine Kooperation unter dem zukunftsweisenden Motto „Public-private-partnership”. Das Modell sieht die Gründung einer Stiftung vor, die unter Erhalt der bisherigen Fassade des Kunstpalasts ein Museums- und Ausstellungsgebäude mit großzügigen Ausstellungsflächen sowie einen 900 Personen fassenden Veranstaltungssaal errichten will.
Um die für den Neubau und den Unterhalt des Kunstzentrums anfallenden Kosten aufzubringen, müßte die Stadt das Areal samt Gebäuden der Stiftung überschreiben. Der Veba-Konzern würde die hintere Freifläche für den Bau des eigenen Verwaltungsneubaus auslösen, wobei der Kaufpreis von 19,5 Millionen Mark sowie weitere 23 Millionen Mark der Stiftung zufließen sollen. Die öffentlichen Partner, Stadt und Land, würden sich an den Gesamtkosten mit noch einmal acht bzw. 24 Millionen Mark beteiligen. Um den laufenden Betrieb des Kunstzentrums von künftig internationalem Zuschnitt zu gewährleisten, beabsichtigt der Konzern, jährlich mehr als zwei Millionen Mark zuzuschießen.
Die Planungen des Kölner Architekten Oswald Mathias Ungers spiegeln das Denkmodell sehr ablesbar wider: In aufdringlicher Form rücken drei wuchtige Kreissegmente an die Rückseite des Kunstpalasts heran, so daß der Konzernvorstand seinen künftig kostenintensiven Nachbarn immer im Auge behalten kann. Start für den Umbau soll März 1998 sein, die Eröffnung des Zentrums ist für Ende 2000 geplant.

Weitere BauNetz-Meldungen zum Thema finden Sie in der News-Datenbank unter dem Suchbegriff „Kunstpalast“.


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