Der wohl berühmteste Elefant der Weltgeschichte heißt Tuffi. 1950 sollte er als Werbegag die Sicherheit der Wuppertaler Schwebebahn unter Beweis stellen - er fuhr einfach mit. Sicher war die Bahn damals, nur Tuffi hatte Pech und fiel zwölf Meter tief in die Wupper. 45 Jahre später würde die Bahn sich zu einem ähnlichen Experiment wahrscheinlich nicht mehr hinreißen lassen, im Gegenteil: Ab Mai 1997 soll die fast 100jährige „Wiege der Frühindustrialisierung” (Ingenieur: Eugen Langen) in fünf Jahren vollständig saniert werden. Die Bahn sei an den Grenzen ihrer Belastbarkeit, so argumentieren die Stadtwerke. Um sie im 90-Sekunden-Takt (statt wie bisher alle drei Minuten) „fit für das nächste Jahrtausend” zu machen, werden nun Stück für Stück die 468 Stützen auf der gesamten Länge von 13 Kilometern abgebaut und ersetzt. Bis auf zwei neuere und zwei denkmalgeschützte Bahnhöfe sollen sämtliche Haltestellen abgerissen und neugebaut werden, architektonisch ganz dem Bahnhofs-Goût unserer Zeit angemessen. Die Franzosen würden den Eiffelturm nicht abreißen, so Michael Metschies, der Referent für Denkmalpflege im Bergischen Geschichtsverein. Ihm ist unverständlich, warum die Wuppertaler Schwebebahn nicht als Ganzes unter Denkmalschutz steht. Tuffi hat sich damals nichts als eine Schramme am Hinterteil geholt, der Schwebebahn steht jetzt eine tödliche Operation bevor.

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