Vor nunmehr 60 Jahren wurde der kühne Brückenschlag über die San Francisco Bay geschlagen. Seither schmückt die Golden-Gate-Bridge Postkarten, spielt häufig die Hauptrolle in Filmen und Büchern und ist als Wahrzeichen von San Francisco nicht mehr wegzudenken. Für viele ist sie nicht zuletzt Sinnbild des American Dream, das „Tor zur freien Welt“ zwischen dem Pazifik und der amerikanischen Westküste. Doch die Golden-Gate-Bridge hat noch eine andere, tragischere Berühmtheit erlangt: Über 1.200 Menschen stürzten sich bislang vom rostroten Geländer aus 70 Metern Höhe in den Tod. Seit Jahren wird über eine Barriere zusätzlich zu dem 1,20 Meter hohen Geländer nachgedacht, 1970 prüfte eine Architektenfirma im Auftrag der Brückenverwaltung 18 Varianten: Nylonnetze, Plexiglasscheiben, Kettenzäune... Doch eine Lösung wurde nicht gefunden, die Brückenverwaltung hatte sowohl aus statischen Gründen ­ die Barrieren könnten sich bei den starken Winden in eine Art Segel verwandeln ­ wie auch aus ästhetischen Gründen Bedenken. Nun glaubt man, endlich ein angemessenes Design gefunden zu haben: Der geplante Zaun soll ungefähr 1,80 Meter über das Brückengeländer herausragen und aus dünnen, straff gespannten horizontalen Stahldrähten im Abstand von zehn Zentimetern bestehen. Da die Spannung der Drähte mit zunehmender Höhe nachläßt, schwankt der Zaun bei einem Kletterversuch so stark, daß er nicht zu überwinden ist.

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