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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen-Buergerversammlung_der_Gemeinde_zum_erneuten_Sporthallen-Einsturz_3855.html

09.07.1998

Neues aus Halstenbek

Bürgerversammlung der Gemeinde zum erneuten Sporthallen-Einsturz


Am 8. Juli 1998 fand in der Gemeinde Halstenbek, Kreis Pinneberg, eine Bürgerversammlung zu dem am 26. Juni 1998 erfolgten Einsturz des dortigen Sporthallenneubaus statt.
Zu Beginn der Veranstaltung wurde das Hamburger Architekturbüro André Poitiers, das die künstlerische Oberleitung dieses Projekts innehat, vom Leiter des örtlichen Bauamts ausdrücklich von jeglicher Verantwortung für das Unglück freigesprochen.
Schuldzuweisungen wurden im weiteren Verlauf der Veranstaltung weitgehend vermieden, um den laufenden Ermittlungen nicht vorzugreifen. Die dort gestellten Fragen konzentrierten sich gleichwohl auf die Tragwerksplaner Schlaich / Bergermann (Stuttgart), den Prüfstatiker Ernst-Otto Woidelko (Pinneberg) und die ausführende Stahlbaufirma Karl Lenderoth (Bremen). Vertreter dieser Firmen standen auf der Bürgerversammlung Rede und Antwort. Die Firma Lenderoth hatte seinerzeit den Zuschlag für den Auftrag bekommen, weil sie die mit der Glasnetz-Kuppel-Konstruktion erfahrene Firma Fischer, die bis vor kurzem Mitinhaberin des entsprechenden Patents war, geringfügig unterboten hatte. Lenderoth war als Schuldiger für den ersten Einsturz des Rohbaus im Jahre 1997 festgestellt worden.
Jörg Schlaich kämpfte auf der Bürgerversammlung offensiv um seine Reputation und zeigte Dias von erfolgreich ausgeführten Referenzbauten. Er kann sich den Einsturz nur durch Ausführungsmängel erklären.
Unterdessen ist ein Foto vom 18. Mai 1998 aufgetaucht, das eine leichte Verformung der Kuppelkonstruktion bereits zu diesem Zeitpunkt, also sechs Wochen vor dem Einsturz, belegt. Dieses Bild wurde im Pinneberger Tageblatt in der Ausgabe vom 18. Mai veröffentlicht und liegt jetzt der ermittelnden Staatsanwaltschaft vor. Die der selben Zeitung angedeuteten Bestrebungen, gegen den Bauleiter der ausführenden Firma wegen Schlamperei Anzeige zu erstatten, beruhen dagegen nach Einschätzung der meisten Beteiligten auf purer Spekulation.
Über die Zukunft der stillgelegten Baustelle wurden auf der Versammlung keine konkreten Angaben gemacht. Mehrere Bürger, darunter Schüler, äußerten jedoch Furcht, eine möglicherweise wiederaufgebaute Halle zu betreten.

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