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https://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Berlin_Richtfest_im_Reichstag_2145.html

18.09.1997

„... diese furchterregende Maschine!“

Berlin: Richtfest im Reichstag


Am 18. September 1997 wurde in Berlin das Richtfest des Reichstagsgebäudes gefeiert. Die Umbaumaßnahmen, die nach Angaben der Bundesbaugesellschaft im Zeit- und Kostenplan liegen, haben damit einen vorläufigen Höhepunkt erreicht. Nach Plänen des Architekurbüros Sir Norman Foster and Partners wurde der alte Wallot-Bau weitgehend entkernt und in seinem Zentrum ein neuer Plenarsaal für den deutschen Bundestag gebaut. Am Tage des Richtfestes war bereits die Rohstruktur des umstrittenen Kuppelaufsatzes gut zu erkennen. Die Festredner, unter ihnen die Hausherrin Rita Süßmuth, verwiesen immer wieder auf den ökologischen Modellcharakter des Projekts: So würden beim Betrieb des Gebäudes in Zukunft nur noch 44 Tonnen Schadstoffe pro Jahr freigesetzt, im Vergleich zu 700 Tonnen zuvor. Der ebenfalls anwesende Norman Foster betonte, Deutschland sei das einzige Land der Welt, in dem ein solches ökologisch geprägtes Projekt möglich sei. Im übrigen spreche es für das Selbstbewußtsein der Bundesrepublik, den Planungsauftrag für ihr Parlamentsgebäude über einen internationalen Wettbewerb „nach draußen“ – gemeint war: an einen ausländischen Architekten – zu vergeben. Angesichts der in der Vergangenheit von dem im Wettbewerb unterlegenen Architekten Santiago Calatrava erhobenen Plagiatsvorwürfe bescheiniget Foster dem Bauherrn, ein sauberes, korrektes Wettbewerbsverfahren durchgeführt zu haben. Sir Norman erinnerte sich an die Entkernungsarbeiten im Reichstag: „Wir hatten ein Raupenkettenfahrzeug mit einem 43 Meter langen Ausleger, das die alten Stahlbetonstrukturen zerbiß. Das war eine furchterregende Maschine!“ Bei diesem rabiaten „Rückbau“ wurde gegen das Votum fast aller Fachleute die gesamte Bausubstanz des in den sechziger Jahren durch Paul Baumgarten geschaffenen Umbaus unwiederbringlich zerstört.


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